Employer Branding : Arbeitgebermarke: Unternehmen müssen 2023 Fokus setzen

Eine Chefin führt ein Bewerbungsgespräch mit einem potenziellen Mitarbeiter. Eine positive Arbeitgebermarke spielt im Rekrutieren eine große Rolle.

Eine positive Arbeitgebermarke spielt im Rekrutieren eine große Rolle.

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Österreichische Unternehmen rechnen für das Jahr 2023 mit einem erhöhten Rekrutierungsbedarf – und sie sind damit im internationalen Vergleich nicht allein. Das ergibt die Studie „Employer Branding Now" der Agentur Universum, einem Unternehmen der Stepstone-Gruppe. Für die Studie wurden 1656 HR- und Personalverantwortliche aus 75 Ländern befragt, darunter 93 aus Österreich.

Konkret geben 57 Prozent aller befragten Unternehmen an, dass sie 2023 mehr Personal als im laufenden Jahr benötigen werden. 71 Prozent gehen davon aus, dass sich die Suche nach passenden Fachkräften in den nächsten zwölf Monaten eher schwieriger gestalten wird als zuletzt.

Die Gründe für die gefühlt erschwerten Bedingungen, Arbeitskräfte zu finden, sind wohl vielfältig. Einer davon liegt aber in der wahrgenommenen jungen Konkurrenz. So meinen 83 Prozent der österreichischen Unternehmen, dass Start-ups beim Anwerben junger, talentierter Fachkräfte eine große Konkurrenz darstellen.

„Start-ups punkten bei Nachwuchstalenten mit flachen Hierarchien, flexiblen Arbeitsmodellen und innovationsgetriebenen Herausforderungen“, erklärt Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von Stepstone Österreich. „Junge Fachkräfte schätzen das dynamische Umfeld.“

Eine starke Arbeitgebermarke

Wie können Unternehmen den Wettbewerb gegen Start-ups gewinnen? Für viele liegt der Schlüssel in einer starken Arbeitgebermarke. 91 Prozent aller befragten Unternehmen in Österreich wollen daher 2023 einen Fokus auf Employer Branding legen. Zum Vergleich: Im gesamten DACH-Raum wollen hier nur 79 Prozent einen Schwerpunkt legen, global sind es 70 Prozent.

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Worum wird das Thema Employer Branding aber überhaupt als relevant eingestuft ? „Talentierte und gefragte Arbeitskräfte suchen nicht einfach einen Job, sie suchen einen Job der wirklich zu ihnen und perfekt in ihr Leben passt. Damit sie das beurteilen können, muss man als Arbeitgeber greifbar und spürbar werden“, so Dürhammer. „Die hohe Bedeutung von Employer Branding wird sich in absehbarer Zeit daher wohl kaum ändern.“

Was ist Employer Branding?

Bei Employer Branding dreht sich alles um das Stärken der eigenen Marke – der Arbeitgebermarke. Es werden strategische Schritte unternommen, um sich gut zu positionieren und Bewerbern gegenüber als passender Arbeitgeber präsentieren zu können. Auch das Abheben gegenüber der Konkurrenz spielt hier eine Rolle.

Laut der Studie setzen viele Arbeitgebermarken auf datenbasierte Personas, um ihr Employer Branding für bestimmte Regionen, Funktionen und Personen zu personalisieren. In Österreich nutzen aber nur 19 Prozent der Unternehmen diese Möglichkeit im Recruiting.

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„Daten im Employer Branding sind nicht nur wichtig, um die Aktivitäten zur Gewinnung von Talenten produktiv und effizient zu gestalten, sondern auch, um effektiv und sinnvoll zu investieren und den entsprechenden ROI zu messen", sieht Daniel Hauser von Universum hier Aufholpotenzial. "Das gilt vor allem jetzt, wo der Recruitingbedarf auf der einen Seite steigt, Qualität und Größe des Talentpools andererseits jedoch schrumpfen."