Die Sparte Neveon deckt mit ihren Schaumstofflösungen ein breites Branchenspektrum ab: Sie produziert Matratzen- und Polstermöbelschaumstoffe für den Wohnbereich, Leichtschaumabsorber, Sitzauflagen und Dachhimmel für die Automobilindustrie, Dämmungen für Warmwasserspeicher, Heizkessel und Wärmepumpen im Heizungsmarkt sowie Trittschalldämmungen, Schwingungsisolierungen und Bauschutzmatten für den Bausektor. Was diese Märkte derzeit eint, ist eine spürbar rückläufige Nachfrage. Ob Konsumzurückhaltung im Wohnbereich, Investitionsstopp im Bau oder sinkende Absätze in der Automobilbranche – in allen Segmenten trifft Neveon auf einen abgekühlten Markt. Dass die Umsätze in der Sparte deutlich eingebrochen sind, überrascht vor diesem Hintergrund kaum.
Neveon setzte 2024 rund 455 Millionen Euro um – ein Rückgang von 17,4 Prozent gegenüber den 641 Millionen Euro im Vorjahr. Während der Covid-Pandemie erlebten mehrere der von Neveon bedienten Märkte einen regelrechten Nachfrageboom. Besonders bei Matratzen und Polstermöbeln schnellte der Absatz in die Höhe – viele Menschen verbrachten deutlich mehr Zeit zu Hause und investierten verstärkt in ihre Wohnung. Im Heizungssektor sorgten großzügige Förderprogramme der deutschen und österreichischen Regierungen für einen rasanten Anstieg bei der Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen wie Wärmepumpen oder Dämmungen. Gleichzeitig profitierte der Bausektor über Jahre hinweg von extrem niedrigen Zinsen, die zahlreiche Bau- und Renovierungsprojekte begünstigten. In dieser Hochphase wurde in vielen Bereichen vorgezogen, was nun fehlt: Die Nachfrage gilt inzwischen als weitgehend gesättigt, Verbraucher und Investoren zeigen sich angesichts gestiegener Kosten und wirtschaftlicher Unsicherheit zunehmend zurückhaltend – eine Entwicklung, die sich unmittelbar auf den Umsatz von Neveon durchschlägt.
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