Informationstechnologie : Österreich begibt erste Bundesanleihe mit Blockchain-Unterstützung

Österreich hat am Dienstag erstmals in der Finanzierungsgeschichte der Republik im Echtbetrieb frisches Kapital mit Unterstützung einer Blockchain-Technologie aufgenommen. Der erste Echtzeit-Einsatz verlief ohne technische Probleme, die Blockchaintechnologie wurde dabei als zusätzliche Sicherheitsebene eingezogen. Bei der Auktion wurden Bundesanleihen wie geplant um 1,15 Mrd. Euro aufgestockt.

"Technisch und auch mit dem Ergebnis der heutigen Auktion sind wir sehr zufrieden", sagte der Chef der Oesterreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), Markus Stix, am Dienstag zur APA. Der Einsatz der Blockchain unterstreiche die Vorreiterrolle, die Österreich in Europa einnehme. Diesen innovativen Zugang sehe man auch in der Bundesregierung, etwa bei der Einrichtung einer FinTech-Abteilung. Langfristig sei dies ein Vorteil für Österreich.

Auch mit dem Auktionsergebnis zeigte sich Stix sehr zufrieden. Die fünfjährige Emission war um das 2,6-Fache überdurchschnittlich hoch überzeichnet, die durchschnittliche Emissionsrendite lag mit -0,079 Prozent um zehn Basispunkte unter dem Wert bei der Ankündigung vor einer Woche. Die zehnjährige Emission war um das 2,7-Fache überzeichnet, was im Schnitt lag. Die Emissionsrendite lag mit 0,61 Prozent ebenfalls zehn Basispunkte unter der Vorwoche, aber über der letzten Aufstockung Anfang September, die zu 0,53 Prozent erfolgte. Rund 82 Prozent des diesjährigen Finanzierungsplanes sind somit bereits umgesetzt.

Die zusätzliche Unterstützung durch den Blockchain-Einsatz werde man ab jetzt immer anwenden und auch bei Roadshows präsentieren. Damit werde man nicht nur das Vertrauen und Standing Österreichs verbessern sondern verstärkt auch innovative Investoren ansprechen können.

Für die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB), die die Auktionen für die OeBFA abwickelt, war dies der erste Einsatz einer Blockchain im Echtbetrieb, wie sie am Dienstag mitteilte. Ziel sei es, die Blockchain-Technologie im Laufe des Jahres 2019 weiter zu testen und eine mögliche Ausrollung auf weitere Servicebereiche der OeKB zu prüfen, so OeKB-Vorstand Angelika Sommer-Hemetsberger.