Netzwerkausrüster : Massenkündigung bei Huawei in den USA

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Die US-Forschungstochter des chinesischen Technologiekonzerns Huawei entlässt mehr als 70 Prozent ihrer Mitarbeiter. Über 600 der 850 Beschäftigten müssen gehen, bestätigte das Unternehmen in Santa Clara einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Der Stellenabbau sei "aufgrund der Einschränkung des Geschäftsbetriebs" durch die Maßnahmen der US-Regierung notwendig. Diese hatte Huawei vor etwa zwei Monaten auf eine schwarze Liste gesetzt. Details: Huawei auf "Schwarzer Liste": USA zwingen Chinesen zum riskanten "Plan B" >>

Der chinesische Netzwerkriese Huawei, weltweit größter Hersteller von Telekommunikationsgeräten, steht sei Mai auf einer schwarzen Liste der USA. Seither ist es US-Unternehmen verboten, ohne spezielle Genehmigung Teile und Komponenten an Huawei zu verkaufen.

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Abfluss von Technologie und Kenntnissen nach China gestoppt

Damit wurde es auch für Huaweis amerikanische Konzerntochter Futurewei illegal, gewisse Technologien an den Mutterkonzern weiterzuleiten. Zudem darf Huawei mehrere Produkte nicht mehr von amerikanischen Technologiefirmen kaufen. Die USA befürchten, dass der Telekomausrüster Spionage ermöglicht. Der Konzern weist dies zurück.

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Ein nicht von den Maßnahmen betroffener Mitarbeiter erklärte, die Arbeit bei Futurewei sei nach den US-Verboten faktisch zum Stillstand gekommen. Das Unternehmen unterhält auch Büros in den Ballungsgebieten um Seattle, Chicago und Dallas. Es sollte ursprünglich eng mit amerikanischen Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. Dem US-Patentamt zufolge hat Futurewei mehr als 2100 Patente eingereicht.

Trump signalisiert mögliche Änderung der Entscheidung

Trump hat eine baldige Entscheidung über eine mögliche Wiederaufnahme der Geschäfte heimischer Unternehmen mit dem chinesischen Technologiekonzern Huawei angekündigt. Er werde darüber "rechtzeitig" befinden, sagte Trump bei einem Treffen mit den Chefs großer US-Technologiekonzerne wie Cisco, Intel und Alphabet, dem Mutterkonzern von Google, in Washington. Die Manager der US-Konzerne hätten ihre "starke Unterstützung" für nationale Sicherheitsbeschränkungen bekundet, erklärte das Weiße Haus. (reuters/apa/red)

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