Chemische Industrie : Linde plant milliardenschweren Rückkauf eigener Aktien

Linde gibt einen großen Teil der Einnahmen aus den erzwungenen Anteilsverkäufen im Zuge der Fusion mit Praxair an die Aktionäre zurück. Die fusionierte Linde plc kündigteabend ein bis zu sechs Milliarden Dollar (5,26 Milliarden Euro) schweres Aktienrückkaufprogramm an.

Zum Kurs im Späthandel in New York müsste der Industriegase-Hersteller dafür gut 37 Millionen Aktien erwerben, das wären 6,8 Prozent des Grundkapitals. Die Papiere sollen eingezogen oder als Aktienboni an Mitarbeiter verteilt werden.

Der Rückkauf beginnt spätestens am 1. Mai und läuft bis Anfang Februar 2021. Bei Linde läuft bereits seit Dezember ein Aktienrückkauf über eine Milliarde Dollar. Wenn er vor 1. Mai abgeschlossen ist, kann das neue Programm auch früher starten.

Linde plc war aus der Fusion der amerikanischen Praxair mit der Münchner Linde AG hervorgegangen. Um den Zusammenschluss zum weltgrößten Industriegase-Konzern gegen die Bedenken der Wettbewerbshüter vor allem in Europa und USA durchzusetzen, mussten Linde und Praxair große Zugeständnisse machen und Firmenteile veräußern.

Verkäufe von Geschäften in Nord- und Südamerika sowie von Tochtergesellschaften in Asien spülen der fusionierten Gesellschaft mehr als acht Milliarden Euro (rund neun Milliarden Dollar) in die Kassen. Praxair hatte sein Europa-Geschäft für fünf Milliarden Euro (rund 5,7 Milliarden Dollar) an die japanische Taiyo Nippon Sanso abgegeben. (reuters/apa/red)