KV-Verhandlungen : KV-Mitverhandler Christian Knill vor Lohnrunde: "Alle Warnlichter leuchten"

Mitunter deutlich zweistelliges Umsatzwachstum, dazu satte Gewinne: 2018 beschritten Maschinenbauer hierzulande alles andere als konjunkturell trübe Pfade. Ein gutes Jahr später ist die Situation eine andere: Die Auftragsbestände sind seit Wochen rückläufig und liegen unter dem langjährigen Mittelwert. Der Export schwächelt. Mit Stand Mitte September hatten zwölf Unternehmen der Metalltechnischen Industrie Kurzarbeit angemeldet, im Vorjahr waren es zur selben Zeit zwei. Die Flexibilisierung der Arbeitzeit habe erreicht, dass Unternehmen nicht gleich auf Kurzarbeit wechseln", sagt Fachverbands-Chef Bernd-Thomas Krafft.

Vielen in der Industrie ist schon klar, in unsicherer Zeit überwintern zu müssen. "Auch wenn der Maschinenbau im August etwas an Fahrt gewonnen hat, gehen wir weiterhin von Wachstumsrückgängen aus", sagt Fachverbandsobmann Christian Knill.

"Party ist vorbei"

Knill, der für die nächste Woche anlaufenden Kollektivvertragsverhandlungen "Besonnenheit und Vernunft" am Verhandlungstisch einfordert, mahnt ein, die Warnzeichen ernst zu nehmen: "Die Party", so Knill, sei "vorbei", konjunkurseitig würden "alle Warnlichter leuchten". Als Forderungen arbeitgeberseitig am Tisch liegen werden "mehrjährige Abschlüsse" und ein vereinheitlichter, "zeitgemäßer" (O-Ton Knill) Beschäftigten-KV.

Die KV-Verhandlungen für die rund 195.000 Beschäftigten der Metallindustrie starten am 23. September. Die Gewerkschaft fordert "ordentliche Erhöhungen" der Löhne und Gehälter. "Die letzten acht Jahre waren gerade für die Metallindustrie äußerst erfolgreiche Geschäftsjahre", sagen die Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) in einer Aussendung.

"Erntezeit"

"Zuletzt brummte der Industriemotor kräftig und die Exporte erreichten beinahe jährlich ein neues Rekordniveau", lautet die Einschätzung der beiden Gewerkschafter. Die Unternehmen hätten wegen der Arbeit der Beschäftigten "kräftig verdient". Daher sei "heuer Erntezeit" für die Beschäftigten. (dp)