Bauindustrie : Hochtief will Infrastrukturgeschäft ausbauen

Bei PPP bauen und betreiben private Investoren im Auftrag des Staates Projekte. Hier wolle man verstärkt mitmischen, kündigte Hochtief-Vorstandsmitglied Nikolaus Graf von Matuschka an. Mittelfristig strebe das Unternehmen bei seiner für das Geschäft in Europa und Amerika zuständigen Tochter Hochtief PPP Solutions einen jährlichen Auftragseingang aus diesem Geschäft von rund einer Milliarde Euro an. Im laufenden Jahr konnte Hochtief nach Angaben eines Sprechers bereits PPP-Aufträge im Gesamtwert von rund 600 Millionen Euro verbuchen. So baut Hochtief derzeit unter anderem die A7 nördlich von Hamburg aus. Vor allem durch eine ganze Reihe von Infrastrukturprojekten hoffe man auch auf eine steigende Bedeutung des deutschen Geschäfts bei Hochtief, sagte von Matuschka. Dann sei auch wieder ein Anstieg der Beschäftigtenzahl im Inland möglich.

Vor allem durch Verkäufe - aber auch durch Personalabbau - hatte der mehrheitlich zum spanischen Konkurrenten ACS gehörende Baukonzern seine Beschäftigtenzahl in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich reduziert. Von weltweit 49.100 Beschäftigten arbeiteten zur Jahresmitte 2015 rund 3.700 in Deutschland.

Für das laufende Geschäftsjahr hatte Konzernchef Marcelino Fernandez Verdes für das zuvor in die roten Zahlen gerutschte europäische Geschäft eine Rückkehr in die Gewinnzone angekündigt. Separate Zahlen für das deutsche Geschäft wurden nicht ausgewiesen. Weltweit war der Konzerngewinn dagegen vor allem dank guter Geschäfte in Australien im vergangenen Jahr um 47 Prozent auf 251,7 Millionen Euro gestiegenen. 2014 hatte Hochtief bei einer Leistung von insgesamt 24,3 Milliarden Euro nur noch eine Leistung von 1,5 Milliarden Euro in Deutschland erwirtschaftet. (apa7dpa)