Luftfahrt : Hilfsgelder für die Lufthansa auch aus Österreich

AUA-Chef Alexis von Hoensbroech (links) nebst Lufthansa-Chef Carsten Spohr
© APA/ROLAND SCHLAGER

Staatshilfen aus Österreich, Belgien und der Schweiz entlasten den deutschen Steuerzahler bei der milliardenschweren Rettung der Lufthansa. Die deutsche Regierung habe den Finanzhilfen der Nachbarländer für die Tochterfirmen Swiss/Edelweiss, Austrian Airlines (AUA) und Brussels Airlines zugestimmt, teilte das Wirtschaftsministerium in Berlin mit.

"Die Bundesregierung begrüßt das Engagement der anderen Länder ausdrücklich." Die schon ausgehandelten Finanzspritzen, mit denen die Airlines in der Coronakrise gestützt werden, brauchten eine Freigabe aus Berlin. Die Stabilisierungsmaßnahmen in Belgien, Österreich und der Schweiz würden auf die von der deutschen Regierung zugesagten Hilfen angerechnet, erklärte die Lufthansa. Die Nachbarn schultern damit rund 2 der insgesamt 9 Mrd. Euro, mit denen die Lufthansa vor einem Aus bewahrt werden soll.

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Das 9-Milliarden-Paket besteht aus 5,7 Mrd. Euro Stiller Einlagen, 300 Mio. Euro für das 20-prozentige Aktienpaket des deutschen Staates sowie bis zu 3 Mrd. Euro Kredit der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Der KfW-Kredit dürfte jetzt schrumpfen. Denn die Schweiz gibt eine Staatsgarantie für 85 Prozent eines Bankkredits in Höhe von 1,5 Mrd. Franken an die Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiss und steht damit für umgerechnet 1,4 Mrd. Euro gerade. Die Fluggesellschaft wolle das Geld zuzüglich Zinsen so schnell wie möglich zurückzahlen, erklärte Swiss. Bereits im Mai hatte die Schweiz grünes Licht für die Kredite gegeben. Das Gros der Mittel soll von den Großbanken UBS und Credit Suisse kommen. Österreich greift der AUA mit einem Kredit und einem Zuschuss von insgesamt 450 Mio. Euro unter die Arme. Dieser Plan wurde bereits Anfang Juni beschlossen. Belgien sagte Ende Juli 290 Mio. Euro Kredit für Brussels Airlines zu.

Die Mittel aus Österreich, Belgien und der Schweiz dürfen nur von den jeweiligen Landesgesellschaften genutzt werden. Sie fließen nicht in den Topf der Lufthansa-Gruppe. Die Lufthansa selbst stützt AUA und Brussels ebenfalls. Die Aktien des MDax-Konzerns legten um mehr als drei Prozent zu. (reuters/apa/red)