Erdgas : Ein Zweig der Pipeline Turkish Stream soll über Bulgarien führen

TurkStream Gazprom Allseas Pioneering Spirit Schiff Offshore Erdgas
© KK

Eine Abzweigung der Erdgasleitung Turkish Stream soll ab 2020 Bulgarien, Serbien, Ungarn und die Slowakei mit russischem Gas beliefern. Das berichtet die russische Tageszeitung "Kommersant" unter Bezug auf Quellen im Staatskonzern Gazprom.

Darüber hinaus berichtet das Blatt, dass die Betreiber in Ungarn, der Slowakei und Österreich eine Auktion für die Reservierung neuer Kapazitäten (open season) ab Oktober 2022 für sieben Jahre durchgeführt haben. Das laufe darauf hinaus, dass Gazprom beide Stränge von Turkish Stream ab 2020 in Betrieb nehmen und ab 2022 auf den Transit durch die Ukraine verzichten wolle.

Das bulgarische Energieministerium erwartet die offizielle Bestätigung aus Moskau, sagte der stellvertretende Ressortminister Krassimir Parwanow gegenüber dem Staatsradio BNR in Sofia. Er erinnerte daran, dass Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow mehrmals darüber verhandelt hat, zuletzt bei seinem Moskau-Besuch im Frühjahr 2018.

In Sofia freut man sich über die Meldung, dass ein Strang von Turkish Stream durch Bulgarien führen wird. "Die große Gefahr, dass Turkish Stream an Bulgarien vorbeiführen wird, ist gebannt", sagte Iskren Wesselinow vom parlamentarischen Wirtschaftsausschuss.

Die Gaspipeline Turkish Stream von Russland in die Türkei führt nach vollständiger Fertigstellung von der Nähe des russischen Küstenorts Anapa durch das Schwarze Meer bis zur türkischen Küste rund 100 Kilometer westlich von Istanbul. Die Pipeline wird von dort aus an ein schon existierendes Netz angeschlossen. Durch zwei Strängesollen dann jährlich bis zu 31,5 Milliarden Kubikmeter Gas fließen. Die Türkei ist einer der größten Abnehmer für russisches Gas.

Turkish Stream soll voraussichtlich 2019 in Betrieb gehen. "Mindestens die Hälfte" der Gaslieferung werde an Europa gehen, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag auf einer Feier zur Einweihung eines Teilabschnitts der Pipeline in Istanbul. (apa/red)