Maschinenbau : Doppelmayr erwirtschaftet zweitbesten Umsatz der Firmengeschichte

Der Weltmarktführer im Seilbahnbau, die Vorarlberger Doppelmayr Holding AG, hat nach einem Rückgang im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz 2015/16 (per Ende März) wieder um 5,0 Prozent auf 834 (Vorjahr 794) Mio. Euro gesteigert. Gestiegen ist auch das Betriebsergebnis (plus 23,4 Prozent/79 Mio. Euro) und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um 58,6 Prozent auf 92 Mio. Euro.

Zweithöchster Umsatz der Firmengeschichte

Das erneute Umsatzwachstum - der Seilbahnbauer erzielte damit den zweitbesten Umsatz der Firmengeschichte - führten Vorstandsvorsitzender Michael Doppelmayr und Finanzvorstand Hanno Ulmer bei der Bilanzpressekonferenz am Firmensitz in Wolfurt (Bezirk Bregenz) auf die Fertigstellung einiger großer Projekte im vergangenen Geschäftsjahr zurück.

Dementsprechend zurückgegangen seien deshalb die Vorräte (von 260 Mio. im Vorjahr auf 203 Mio. Euro) und die Forderungen (von 294 auf 179 Mio. Euro). Im Kassenbestand von 479 Mio. Euro (442 Mio. Euro im Vorjahr) seien zur Hälfte bereits wieder Kundenanzahlungen für laufende Projekte enthalten.

Investitionen steigen, vor allem am Standort Wolfurt

Das Eigenkapital des Vorarlberger Vorzeigeunternehmens legte in der Abrechnungsperiode um 4,8 Prozent auf 887 (Vorjahr 846) Mio. Euro zu. In Relation zur Bilanzsumme (1,43 Mrd. Euro, minus 7,0 Prozent) ist der Eigenkapitalanteil damit von 55 auf 62 Prozent gestiegen. "Damit haben wir unser Ziel einer Eigenkapitalausstattung von rund 60 Prozent wieder erreicht", freute sich Ulmer. Ein weltweit agierendes Unternehmen brauche "eine entsprechende Substanz", um agieren zu können.

Investiert wurden 2015/16 rund 57 Mio. Euro, um 18 Mio. mehr als im Vorjahr. Der größte Teil davon ging mit rund 20 Mio. Euro in das neue Verwaltungsgebäude in Wolfurt (Gesamtkosten rund 50 Mio. Euro), das demnächst bezugsfertig sein wird. Weitere acht Mio. Euro steckte Doppelmayr "in die Bevorratung von Grundstücken in Wolfurt", berichtete Ulmer. Der Seilbahnbauer beschäftigt weltweit 2.673 Mitarbeiter, 1.360 davon in Österreich.

Österreich und Deutschland bleiben wichtigste Einzelmärkte

Seinen Hauptumsatz erwirtschaftete Doppelmayr mit einem Anteil von rund 80 Prozent auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit dem Wintertourismus. Insgesamt 82 von insgesamt 103 Seilbahn-Projekten wurden in diesem Bereich realisiert. "Bemerkbar ist aber, dass die Seilbahn auch in andere Anwendungsbereiche geht", sagte Doppelmayr und spielte damit auf die wachsende Anzahl an Tourismus- und Stadtverkehrsprojekten seines Unternehmens vor allem in Südostasien und in Südamerika an.

Aufgeteilt nach Ländern ist Österreich (gemeinsam mit Deutschland) mit 17,5 Prozent Umsatzanteil im Geschäftsjahr 2015/16 nach wie vor der wichtigste Einzelmarkt für den Seilbahnbauer. Die Schweiz, Frankreich und Italien machten im Berichtszeitraum zusammen 20,3 Prozent des Umsatzes aus, die USA und Kanada 10,9 Prozent, Russland mit den GUS- und CEE-Staaten 9,8 Prozent. Auf Lateinamerika entfielen 16,1 Prozent ("Südamerika zeigt eine sehr gute Entwicklung"), auf Südostasien weitere 15 Prozent. In letzterer Region erlebe Doppelmayr "einen sehr starken Boom". Hauptmärkte seien Vietnam, Singapur, Südkorea und China.

Wachstum "rechts von Moskau nach wie vor famos"

Angesprochen auf künftige Wachstumsmärkte sagte Doppelmayr: "Im alpinen Bereich wachsen die Märkte rechts von Moskau bis nach Japan nach wie vor famos."

Von aktuellen Projekten verwies der Vorstandsvorsitzende u.a. auf einen Folgeauftrag von sechs Seilbahnen für das weltweit größte urbane Seilbahnnetz in La Paz in Bolivien, auf die neue Seilbahn-Generation "D-Line", die 2016 erstmals in Hochgurgl (Tirol) in Betrieb ging, und auf den Bau der Ha Long Queen Cable Car, die die weltbekannte vietnamesische Ha Long Bucht quert und sowohl über die höchste Seilbahnstütze (188,88 Meter) als auch die größten Kabinen (230 Personen) verfügt. (apa/red)