COVID-19 : Coronavirus: Kampf gegen Keime

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In einem aus dem FFG-Basisprogramm geförderten Projekt hat Inocon gemeinsam mit den Studiengängen Werkstoffwissenschaften & Fertigungstechnik sowie Bio- und Umwelttechnik der FH OÖ Wels die grundsätzliche Umsetzbarkeit dieses Beschichtungsverfahrens erprobt. Gefährdete Stellen sind etwa Schalter, Tische, Sessel, aber auch Gehäuse von medizinischen Geräten. Um eine keimtötende Oberfläche zu erzeugen, werden bisher dem gesamten Kunststoffmaterial biozide Stoffe - Additive - beigemengt oder sie wurden mit bioziden Lacken lackiert. Wirken können diese aber nur an der Oberfläche.

Erfolgreiche Erstversuche

Die Versuche sind erfolgreich verlaufen. „Das Plasmaspray-Verfahren eignet sich für die Beschichtung verschiedenster Oberflächen: von der Badausstattung in Krankenanstalten über Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln bis hin zu Türklinken, Lichtschaltern und Möbeloberflächen in Arztpraxen“, sagt Studiengangsleiter Daniel Heim. „Prinzipiell lässt sich damit jede Oberfläche beschichten, die kontaminiert werden könnte.“

Umweltfreundlicher Ersatz für Desinfektion

„Damit kann der Einsatz klassischer Desinfektionsmethoden, die die Oberfläche langfristig zerstören können, stark reduziert oder vermieden werden. Weiters wird nur dort eine biozide, hauchdünne Beschichtung aufgebracht, wo es wirklich nötig ist. Das verringert die verbrauchte Biozid-Menge, spart Kosten ein und ist umweltfreundlicher“, sagt Heim weiter.

Ziele dieses von der FFG geförderten Forschungsprojektes waren die Entwicklung der Anlagen- und Prozesstechnik zur Erzeugung dieser bioziden Oberflächen auf Basis von Metalloxiden und hydrophoben Filmen. „Wir haben für dieses Projekt feinste Partikel aus Zink mittels Argon-Plasma unter Atmosphärendruck auf Substrate abgeschieden und diese zusätzlich mit Nano-Schichten versiegelt, um eine kontrollierte Langzeitwirkung zu erzielen“, erklärt Inocon-Entwicklungsleiter Andreas Hinterer. Die nur wenige Mikrometer dünne Zinkschicht wirkt zuverlässig keimtötend, ist aber gesundheitlich unbedenklich. Die neuen Oberflächen werden anschließend physikalisch getestet und ihre biozide Wirkung biologisch-mikroskopisch analysiert.

Vor Marktreife

„Das Schöne an diesem interessanten Forschungsprojekt ist, dass viele Fachbereiche der FH Oberösterreich zusammenarbeiten – Kunststofftechnik, Plasmatechnik, Werkstoffcharakterisierung, Biotechnologie und die Medizintechnik“, freut sich Studiengangsleiter Heim.

Aktuell laufen bei Inocon umfangreiche Verschleißprüfungen und Alterungstests. Gespräche mit Krankenhausausstatter laufen bereits sehr erfolgreich.