Strategie : Constantia Flexibles will mit neuer Struktur wachsen

Constantia Flexibles musste zwar einen sinkenden Nettogewinn im ersten Halbjahr verzeichnen - dieser sei im Vorjahresvergleich Sonderaufwendungen in Zusammenhang mit dem Eigentümerwechsel geschuldet -, für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen aber ein Rekordjahr beim Umsatz und EBITDA. Constantia Flexibles baue dabei neben neuen Zukäufen auch weiter auf organisches Wachstum, so Finanzvorstand Peter Frauenknecht im APA-Gespräch. Eine Wachstumsstabilität ergebe sich aus dem hohen Anteil von Produkten des täglichen Bedarfs, die die Constantia verpackt - in den Divisionen Food (inkl. Tiernahrung), Pharma und Labels. Frauenknecht sagte auch, dass flexible Verpackungen im Trend seien und dies helfe, das Constantia-Wachstum zu treiben.

Neue Gruppenstruktur

In den vergangenen Jahren hat der Verpackungskonzern eine neue Globalisierungsstrategie und Gruppenstruktur eingeführt. Neue Produktionsabläufe und eine Verbesserung des Materialeinsatzes hätten ebenfalls einen positiven Einfluss aufs Ergebnis geliefert. Auch die Beschaffung erfolgt nunmehr global. Insgesamt seien mehr als 500 Kosteneinsparungsprojekte finalisiert worden. "Die neue Gruppenstruktur unterstützt unser profitables Wachstum", so der Constantia-Finanzchef.

Die Kunden unterstützt die Constantia, mit in Wachstumsmärkte zu gehen. Nun könnte nach Afrika bald Asien mit Akquisitionen im Fokus sein. Konkreter wollte Frauenknecht auf Nachfrage zwar nicht werden, aber Wendel unterstütze die Wachstumsstrategie. Insgesamt wachse die Constantia dabei breit, "in allen Divisionen". 56 Prozent des Umsatzes von rund 950 Millionen Euro im ersten Halbjahr entfielen auf die Food-Division, 29 Prozent auf die Labels-Division und 15 Prozent auf die Pharma-Sparte. Große Verschiebungen in der Gewichtung der Sparten werden Frauenknecht zufolge nicht erwartet. In den Divisionen selbst wuchs der Umsatz organisch zwischen 3,2 (Labels), 4,8 (Pharma) und 4,9 Prozent (Food).

Wachstum wurde am meisten in Afrika, Indien, Mexiko, der Türkei und den USA generiert - dank der Marktbedingungen, so Frauenknecht. Gewachsen sei die Constantia aber zuletzt auch in Europa. Hier setzt die Constantia auch am meisten um - knapp zwei Drittel des Gesamtumsatzes. 24 Prozent der Erlöse werden in den USA und Mexiko erzielt, sieben Prozent in Asien und fünf Prozent im Mittleren Osten mit Afrika (noch ohne dem Afripack-Zukauf in Südafrika).

100 mehr Stellen in Österreich

Die Mitarbeiterzahl stieg im ersten Halbjahr um 3,1 Prozent auf 8.435. 100 der mehr als 250 neuen Stellen entstanden in Österreich, wo das Stammwerk in Teich erweitert wurde. Mit Afripack kommen noch einmal mehr als 1.000 Stellen zur Constantia.

Constantia ist im mehrheitlichen Besitz der französischen Beteiligungsgruppe Wendel. Rund 27 Prozent hält die Herbert Turnauer Siftung. Noch-CEO Thomas Unger verlässt das Unternehmen plangemäß mit Jahresende, schon mit Oktober kommt sein Nachfolger Alexander Baumgartner. Ende 2014 hatten OEP und die Turnauer Stiftung den Verpackungsriesen Constantia Flexibles um 1,3 Milliarden Euro plus rund eine Milliarden Euro Schulden an die französische Wendel Gruppe abgegeben - und Turnauer steig danach mit 240 Millionen Euro wieder ein. (apa)