Elektroindustrie : ABB senkt Ausblick wegen Lieferengpässen

Björn Rosengren ABB
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Beim Elektrotechnikkonzern ABB hält die Erholung von der Coronakrise an. Der Auftragseingang des Schweizer Unternehmens kletterte im Sommer-Quartal um 29 Prozent auf 7,87 Mrd. Dollar (6,77 Mrd. Euro). Engpässe bei den Zulieferern sorgten aber für ein geringeres Umsatzwachstum mit 7,0 Prozent.

Der Nettogewinn sackte zwar auf 652 Mio. Dollar ab. Der Vorjahreswert von 4,5 Mrd. Dollar wurde allerdings durch den Erlös aus dem Verkauf des Stromnetzgeschäfts an die japanische Hitachi aufgebläht. Analysten hatten einer Umfrage des Unternehmens selbst zufolge mit einem Überschuss von 666 Mio. Dollar gerechnet.

Für das Gesamtjahr kappte der Siemens-Rivale den Ausblick. Neu erwartet ABB noch ein um Wechselkurseinflüsse sowie Käufe und Verkäufe von Geschäftsbereichen bereinigtes Umsatzplus von 6,0 bis 8,0 Prozent statt wie bisher von knapp unter zehn Prozent. Der Konzern aus Zürich machte dafür Versorgungsengpässe verantwortlich.

Der Technologiekonzern hat im dritten Quartal mehr Mittel aus Geschäftstätigkeit generiert als noch im zweiten. Die Verschuldung konnte gegenüber dem zweiten Quartal entsprechend reduziert werden. Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit mit den fortgeführten Geschäften hat sich im dritten Quartal gegenüber dem zweiten auf gut 1,1 Mrd. US-Dollar mehr als verdoppelt. Dabei erreichten drei von vier Geschäftseinheiten einen höheren Cashflow.

Der größte Effekt gegenüber der Vorjahresperiode war jedoch bei Corporate und Sonstiges zu beobachten, wie ABB mitteilte. Dies spiegle die Zahlungen wider, die 2020 für Umstrukturierungen von Pensionsplänen im Zusammenhang mit der Optimierung der Kapitalstruktur von ABB getätigt worden seien.

Die Nettoverschuldung ging auf rund 1,9 Mrd. Dollar zurück, nach 2,26 Mrd. per Ende des ersten Halbjahrs. Im Vorjahr verfügte ABB zum selben Zeitpunkt noch über eine Nettocashposition, was allerdings auf den Zufluss der Mittel aus dem Verkauf der Sparte Stromnetze zurückzuführen war.

Im Rahmen des im April gestarteten Aktienrückkaufprogramms im Umfang von bis zu 4,3 Mrd. Franken (4,00 Mrd. Euro), wurden bisher knapp 26 Millionen Aktien zurückgekauft. Allein im dritten Quartal waren es knapp 11 Millionen. "Damit haben wir in unserer Bilanz reichlich Spielraum sowohl für organisches Wachstum und Akquisitionen als auch für Ausschüttungen an unsere Aktionäre", so CEO Björn Rosengren. (apa/red)