Verpackungen : Wie Alpla Recycling vorantreibt – in Deutschland wie Mexiko

ALPLA übernimmt das Recycling-Unternehmen Texplast und das Joint Venture PET Recycling Team Wolfen am Standort in Bitterfeld-Wolfen.

Die Alpla Group übernimmt das Recycling-Unternehmen Texplast von der Fromm Gruppe und sämtliche Anteile am gemeinsamen Joint Venture PET Recycling Team Wolfen.

- © ALPLA/Steffen Mainka, fotofliegen.de

Die Alpla Group übernimmt das Recycling-Unternehmen Texplast von der Fromm Gruppe und sämtliche Anteile am gemeinsamen Joint Venture PET Recycling Team Wolfen. Das jährliche Verarbeitungsvolumen in Deutschland liegt nun bei 75.000 Tonnen PET-Flaschen. Alpla machst sich durch die Übernahme so zu einem der größten PET-Recyclingbetriebe Deutschlands.

Bereits vergangenen Oktober erfolgte die Akquisition von BTB Recycling, wodurch Apla das Recycling-Volumen um 20.000 Tonnen steigerte. „Unser Ziel ist der Kreislauf von Flasche zu Flasche. Wir forcieren weltweit unsere Aktivitäten, um die wachsende Nachfrage nach Post-Consumer-Rezyklat zu decken“, sagt CEO Philipp Lehner.

Philipp Lehner, CEO des Kunststoffverpackungsherstellers Alpla, setzt auf hohe Internationalisierung bei seinen Recycling-Vorhaben.
„Unser Ziel ist der Kreislauf von Flasche zu Flasche. Wir forcieren weltweit unsere Aktivitäten, um die wachsende Nachfrage nach Post-Consumer-Rezyklat zu decken." Alpla-CEO Philipp Lehner. - © Alpla

PET oder Papier?

Der Verpackungsspezialist mit Hauptsitz in Vorarlberg und einem Jahresumsatz von 3,7 Milliarden stattet unterschiedlichste Branchen mit Flaschen, Verschlüssen und anderem aus. Unter anderem Coca-Cola und Danone setzen auf die Verpackungen von Alpla. Philipp Lehner ist seit 2021 Geschäftsführer des über 20.000 Mitarbeiter starken Familienunternehmens mit Standorten in zig Ländern.

Bis 2025 will Alpla zu 25 Prozent recyceltes Material verwenden. Derzeit wird an einer Verpackung gearbeitet, die zu fast 99 Prozent aus Faser besteht und bei der nur noch die Innenschicht von einem biobasierten Kunststoff überzogen ist. „Damit ist die Dichtigkeit gegeben und Konsumenten müssen keinerlei Abstriche machen“, erklärt Lehner. Mit einer Marktvorstellung der Papierflasche wird bis Ende 2023 gerechnet.

Philipp Lehner, CEO von Verpackungsunternehmen Alpla
In zehn Jahren werden wir die weltbeste Papierflasche am Markt haben." Alpla-CEO Lehner. - © Adolf Bereuter Fotografie

Recycling in Schwellenländern

Währenddessen bringt das Unternehmen aber PET weiter voran – unter anderem in Mexiko. Speziell der Verpackungskunststoff PET lässt sich im bottle-to-bottle-Recycling lange im Wertstoffkreislauf halten. In Schwellenländern sind die Recyclingquoten von Abfällen aber meist niedrig, denn es fehlt an Sammelsystemen, um eine Kreislaufwirtschaft für Sekundärrohstoffe zu etablieren.

Alpla steuert hier gegen, als Beteiligter am Joint Venture Recycling-Unternehmen Imer. Mit dabei sind auch Coca-Cola Mexico und Coca-Cola Femsa. Mittlerweile liegt die Sammelquote für PET in Mexiko bei über 50 Prozent. Damit bewegt sich der Staat weltweit im Mittelfeld.

Wegen der geringen Rücklaufquote aus den öffentlichen Entsorgungssystemen arbeitet Imer mit privaten PET-Sammlern zusammen. Das Unternehmen hat acht Anlagen aufgebaut, in denen es Kunststoffabfälle sammelt und sortiert. Dort gewinnt man sortenreines PET für das bottle-to-bottle-Recycling von Getränkeverpackungen.

Abnehmer sind die Getränkeindustrie, Folienhersteller und die Textilbranche. In der Vergangenheit wurden bis zu 30 Prozent des Materials in die USA und nach Asien exportiert, da es wegen seiner Sortenreinheit gute Preise erzielt. Ziel von Imer ist jedoch, das wertvolle Recycling-PET im Land zu halten. 2021 hat die mexikanische Industrie bereits 84 Prozent des Materials im eigenen Land recycelt und Kapazitäten zur Aufbereitung von jährlich etwa 556.000 Tonnen PET aufgebaut. Es wird prognostiziert, dass diese Kapazitäten bis 2025 auf 641.000 Tonnen steigen.

In sortenreinen Ballen verlässt das PET die Sammelzentren in Richtung Imer-Recyclingwerk. In sortenreinen Ballen verlässt das PET die Sammelzentren in Richtung Imer-Recyclingwerk.

- © ALPLA Group

Das handsortierte PET ist sortenrein und ein nachgefragter Sekundärrohstoff.

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