Unternehmensübergabe und Steuern : Unternehmensnachfolge: Die besten steuerlichen Tipps

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Wird voreilig eine Struktur oder Übergabe durchgeführt um eine potentielle Einführung der Erbschaftssteuer zu vermeiden, kann sich dies auch nachteilig auswirken

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Die Unternehmensnachfolge ist ein bedeutender Schritt für jedes Unternehmen, sei es die Übergabe an die nächste Generation oder der Verkauf des Unternehmens an Externe. Gerade die wieder aktuell gewordenen Diskussionen zu einer Wiedereinführung einer Erbschaftsteuer haben bei vielen Unternehmerfamilien die Diskussionen angestoßen. Dabei heißt es aber, nichts überstürzen. Wird voreilig eine Struktur oder Übergabe durchgeführt um eine potentielle Einführung der Erbschaftssteuer zu vermeiden, kann sich dies auch nachteilig auswirken. Denn neben einem möglicherweise bevorstehenden Revival einer Erbschaftsteuer spielen auch noch zahlreiche andere (steuerliche) Überlegungen eine wichtige Rolle bei der Planung von Unternehmensübergaben.

Abhängig von der konkreten Situation und Intention des Übergebers oder Nachfolgers bietet sich eine Reihe von unterschiedlichen steuerlichen Möglichkeiten in der Unternehmensnachfolge an. In erster Linie hängt die Unternehmensübergabe davon ab, ob es eine familieninterne Nachfolgelösung gibt, oder, ob es fremde Kaufinteressenten gibt. Gerade in Familienkonstellationen erfolgt häufig eine (steuerneutrale) Übertragung im Schenkungswege an die nächste Generation. Dabei werden im Zuge einer Schenkung nicht nur alle Rechte und Vermögenswerte, sondern auch alle Pflichten, wie auch Schulden übertragen. Daneben gibt es aber noch zahlreiche andere Möglichkeiten eine solche Übertragung für alle Beteiligten sinnvoll zu gestalten. Die Form und der Zeitpunkt der Unternehmensübergabe sind entscheidende Faktoren für eine steueroptimale Vorgehensweise. Wesentlich ist auch die persönliche steuerliche Situation sowie die Rechtsform des Unternehmens.

Wird das Unternehmen oder Teile davon verkauft können steuerpflichtige Gewinne anfallen, die in der Regel einer Besteuerung unterliegen. Eine sorgfältige steuerliche Planung kann helfen, diese Steuerbelastung zu optimieren. Es ist daher ratsam, die steuerlichen Konsequenzen eines Verkaufs im Voraus zu analysieren und gegebenenfalls Alternativen zu prüfen, um die Steuerlast zu optimieren. Auch Aspekte wie die Herauslösung von Immobilien vor einem Verkauf sollten dabei beachtet werden, da mit diesen ein nachhaltige Zufluss, auch über einen Verkauf des Unternehmens, erzeugt werden kann.

Für den Unternehmer gibt es weiters verschiedene steuerliche Begünstigungen, die der Gesetzgeber bei der Unternehmensnachfolge zur Verfügung stellt. Dazu gehören beispielsweise die Begünstigung für Betriebsübergaben im Rahmen der Einstellung der Erwerbstätigkeit. Wichtig ist bei so entscheidenden Schritten stets eine gründliche Vorbereitung, damit nichts überstürzt werden muss. Durch eine entsprechende Planung können steuerliche und rechtliche Risiken minimiert werden und damit auch die Stabilität des Unternehmens langfristig gesichert werden.

Für die Unternehmensnachfolge sollten aber schon zu Lebzeiten klare Vereinbarungen geschaffen werden um auch den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Ergänzend dazu empfehlen sich in der Praxis auch klare Regelungen hinsichtlich der Testamente und Pflichtteilsregelungen. Ein Generationwechsel im Unternehmen kann auch der richtige Zeitpunkt sein, verdiente Mitarbeiter am Unternehmen zu beteiligen und diese damit (noch mehr) ans Unternehmen zu binden.

StB Andreas Mitterlehner, MSc. LL.B. ist Steuerberater und Partner der ICON Wirtschaftstreuhand GmbH, Linz

StB Andreas Mitterlehner, MSc. LL.B. ist Steuerberater und Partner der ICON Wirtschaftstreuhand GmbH, Linz
Eine sorgfältige steuerliche Planung kann helfen, die Steuerbelastung zu optimieren." Andreas Mitterlehner, Steuerberater und Partner der ICON Wirtschaftstreuhand, Linz - © www.robertmaybach.com