Serie New Leadership : Sind Sie fit fürs Führen? Alles, was Sie 2024 noch lernen sollten

Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy

"In der Hektik des Alltags vergessen wir oft die menschliche Komponente": Barabara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy

- © Barbara Stöttinger

Eines ist auch 2024 sicher: Nix ist fix. Unzählige tiefgreifende Transformationen bringen viele neue Herausforderungen mit sich und führen mitunter dazu, dass bewährte Tools nicht mehr zum gewünschten Erfolg führen. Wie immer bieten diese Unsicherheiten aber zugleich auch die Chance zur Neuorientierung und Neuaufstellung.

Lesetipp: Die Zukunft wird… herausfordernd!

In jedem Fall lohnt es sich, als Führungskraft darüber nachzudenken, wohin der Weg gehen soll und welche neuen Ressourcen und Netzwerke dafür notwendig sind.

Zwei Wege führen nach Rom


Was Führungskräfte daher 2024 brauchen, ist ein dualer Ansatz: Sie entwickeln sich nicht nur als Führungskraft weiter, sondern erweitern ihr Knowhow auch in fachlicher Hinsicht. Wie steht es um Ihre persönlichen Leadership-Skills und entsprechen Ihre (technologischen) Kompetenzen noch den aktuellen inhaltlichen Anforderungen? Welche Bedürfnisse haben Sie selbst und was braucht Ihre Organisation?


Bei der Beantwortung dieser elementaren Fragen helfen folgende Überlegungen:

Schwerpunkt 1: Das Menschliche


Ich mache einen Unterschied


In der Hektik des Alltags vergessen wir oft einen grundlegenden Aspekt: die menschliche Komponente. Heutzutage sollen Führungskräfte nicht nur Ziele erreichen, sondern auch Sinn vermitteln, um als attraktiver Arbeitgeber zu gelten. Dafür ist es unerlässlich, dass sie ihre eigenen Werte, Ziele und Pläne vermitteln – die im Idealfall mit jenen des Unternehmens übereinstimmen. Diese innere Haltung ist wichtiger denn je, trägt sie doch in unsicheren Zeiten maßgeblich dazu bei, eine Richtung vorzugeben.

Gleichzeitig ist es wichtig, die Mitarbeitenden mit ihren individuellen Bedürfnissen und Werten abzuholen. Denn der Erfolg eines Unternehmens basiert letztendlich auf der Leistung und dem Einsatz jedes einzelnen. Wandel kann nur dann erfolgreich stattfinden, wenn alle mit an Bord sind. Eine Möglichkeit, um die Motivation zu steigern und gleichzeitig die Führungskräfte zu entlasten, ist es, Teams zu ermöglichen, eigene Projekte und Initiativen zu starten und voranzutreiben.

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Voneinander lernen

Nicht mehr wegzudenken, wenn man sich in den Bereichen Leadership und Karriere weiterentwickeln will, sind Peer Coaching und Mentoring. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann wesentlich dazu beitragen, kreative Lösungen zu finden und Herausforderungen zu bewältigen. Das dabei erworbene Netzwerk dient nicht nur zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung, sondern bietet zusätzlich Unterstützung in schwierigen Lebensphasen.

Denn nicht selten wurden Probleme in andere Industrien oder Branchen bereits erfolgreich gelöst. Wobei hier dem Reverse- bzw. Cross Mentoring eine besondere Bedeutung zukommt, weil Führungskräfte dabei generationsübergreifend lernen können. Und das umfasst nicht nur neue Perspektiven, sondern auch technologisches Wissen.

Schwerpunkt 2: Das Fachliche


Künstliche und menschliche Intelligenz


KI soll zum Nutzen des Menschen eingesetzt werden und nicht umgekehrt. Dazu ist es entscheidend, dass Führungskräfte diesbezüglich klare Wertvorstellungen haben und bewusste Entscheidungen treffen. Nur so ist im Sinne der Corportae Digital Responsibility ein harmonisches Miteinander von natürlicher und künstlicher Intelligenz möglich.

Als Daumenregel gilt: KI dort einsetzen, wo sie einen Mehrwert schafft, und dort weglassen, wo sie es nicht tut oder die Dinge sogar komplexer macht.

Nachhaltigkeit ist nicht nur Nice-to-have


Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement ist heute für Unternehmen keine Kür mehr, sondern Pflicht. Dadurch verbessert sich nicht nur kurzfristig die Markenreputation, weil man gesellschaftliche und regulatorische Erwartungen erfüllt, sondern das Unternehmen wird langfristig auch finanziell stabiler. Durch die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie können Risiken besser gemanagt und Innovationen vorangetrieben werden.



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Gleichzeitig macht der Fokus auf Nachhaltigkeit wettbewerbsfähiger und ist die Basis für eine langfristige, verantwortungsbewusste Unternehmensführung. Aber gerade, weil das Thema komplex ist, ist es so wichtig, alle miteinzubeziehen, um es greifbarer zu machen. Dies kann geschehen, indem man es in kleinere, verständlichere und überschaubare Aspekte herunterbricht. Nachhaltigkeitsagenden sind ebenso stark mit den Werten eines Unternehmens verbunden, wie mit jenen der Mitarbeitenden.