Übernahmeangebot : Flughafen Wien vor Übernahme durch IFM?

Flughafen Wien Fluglotsen tower austrocontrol
© APA/HERBERT NEUBAUER

Der australische Fonds IFM, der bisher schon knapp unter 40 Prozent am Flughafen Wien gehalten hat, hat durch Zukäufe am Markt seine Beteiligung aufgestockt und muss daher nun ein Pflichtangebot für alle Aktien des Flughafens legen. Der Zukauf sei aber lediglich als Vertrauensbeweis in den Flughafen zu sehen und nicht als Übernahmeversuch, sagte Werner Kerschl, Executive Director von IFM Investors, zur APA.

IFM bietet 33,00 Euro je Aktie, das entspricht einer Prämie von 25,5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des letzten Handelstages vor dieser Ankündigung (10. Juni 2022) und einer Prämie von 21,3 Prozent gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittspreis (VWAP) der letzten sechs Monate vor der Ankündigung, teilte IFM mit.

Noch muss die Übernahmekommission das Pflichtangebot genehmigen, damit es wirksam wird. Der Kurs der Flughafen-Wien-Aktie sprang nach der Ankündigung um 24 Prozent auf 32,60 Euro.

IFM Global Infrastructure Fund ("IFM GIF") ist ein unabhängig verwalteter offener globaler Infrastruktur-Investmentfonds. Zu den Anlegern von IFM GIF gehören eine Vielzahl von Pensionsfonds und institutionellen Anlegern in Großbritannien und Europa, Australien, den USA, Kanada und Asien.

GIF investiert seit 17 Jahren in Vermögenswerte auf der ganzen Welt und verfügt derzeit über 20 Portfoliobeteiligungen dazu gehören Flughäfen, Seehäfen und Mautstraßen sowie Investments in Energie, Wasser und Telekommunikation.

Zu den Erfahrungen von IFM GIF mit Flughäfen gehören Beteiligungen an der Flughafen Wien Gruppe (Flughäfen Wien, Malta und Košice), der Manchester Airports Group (Flughäfen Manchester, London Stansted und East Midlands) und am Flughafen Sydney.

"Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in der Luftfahrtbranche sind wir von den starken Fundamentaldaten des Flughafen Wien und von Österreich als attraktiver Investitionsstandort überzeugt", so Werner Kerschl, Executive Director von IFM Investors.

"Zudem haben wir in den mehr als sieben Jahren als Aktionär den Flughafen Wien als gut geführtes Unternehmen zu schätzen gelernt. Daher haben wir uns entschlossen, zusätzliche Aktien zu erwerben und können allen verkaufenden Aktionären einen attraktiven Preis für ihre Anteile anbieten.

Das Übernahmeangebot ist nach österreichischem Recht erforderlich, allerdings streben wir keine mehrheitliche Kontrolle über das Unternehmen an. Ausgehend von unserem Verständniss der jeweiligen langfristigen Anlageausrichtung, erwarten wir nicht, dass die Stadt Wien, das Land Niederösterreich oder die Mitarbeiterstiftung ihre Anteile verkaufen werden.

Wir werden uns weiterhin für die Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern einsetzen und das Management dabei unterstützen, seine Strategie für den Flughafen Wien im Interesse der lokalen Gemeinden, der Passagiere, der Airline-Kunden, der Mitarbeiter und des Wirtschaftsstandortes fortzusetzen." (apa/red)