Epoona : Umwelttech-Firma Blue Activity holt Investoren an Bord

Wasserverarbeitung und Wasseraufbereitung findet in fast allen Wirtschaftszweigen statt. Dabei werden häufig umweltschädliche Biozide eingesetzt. Ein schonender Umgang mit Wasser wäre von unschätzbarem Wert.

Die industrielle Praxis der Reinigung von Kühltürmen sieht heute etwa nicht viel anders aus als vor Jahren: Um Keime abzutöten wird tonnenweise Chemie verwendet. Das Heidelberger Technologieunternehmen Blue Activity entwickelte ein neuartiges Verfahren zur nachhaltigen Wasserbehandlung. Durch gutartige Bakterien, die ohnehin in der Natur vorkommen, werden Wassersysteme effizienter gereinigt und auch der Wasserverbrauch minimiert. Gefahrstoffzugaben wie toxische Gifte oder umweltschädliche Polymere entfallen.

Blue Activity setzt ein Verfahren zur Behandlung von Kühlwasser in offenen Rückkühlwerken ein, wodurch dem Kühlwasser probiotische Bakterien zur Reinigung zugegeben werden. Die zugegebenen Bakterien ermöglichen eine effizientere Sicherstellung und Verbesserung der Systemleistung, da eine übermäßige Biofilmbildung nachhaltig wie auch dauerhaft vermieden wird und keine Wärmeblocker entstehen. Das ermöglicht eine effiziente Kühlung und wiederum eine Effizienzsteigerung und Energiereduktion des gesamten Systems. Ferner wird die Vermeidung von mikrobiell induzierter Korrosion erzielt. „Wir sind angetreten, um die Ressource Wasser für alle langfristig auf einem guten Qualitätsniveau sicherzustellen", sagt Blue Activity Unternehmensgründer Lars Havighorst.

„Die Technologie von Blue Activity hat das Potenzial, eine bedeutende Rolle bei der Lösung der weltweiten Herausforderungen im Bereich der Wasseraufbereitung zu spielen", sagt Lothar Stadler, Managing Partner bei Epoona und in den Beteiligungsunternehmen für die Bereiche Sales und globale Partnerschaften operativ tätig.

„Chemie einsparen, gleichzeitig die eigenen ESG & CSR Kriterien verbessern und wirtschaftliche Vorteile generieren“, nennt Werner Töpfl, Managing Partner bei Epoona und für Finanzen und Operations zuständig, als Argumente für die Technologie.

Blue Activity verfolge laut Gründer Havighorst das Ziel, mit den Innovationsprodukten für Rückkühlwerke und Trinkwasseranlagen eine deutliche Steigerung der "für uns nutzbaren Wassermengen" zu bewirken. Vor allem aber wolle man ein Umdenken in klassischen Prozessen in der Industrie anregen.

Gemeinsam mit CTO Michael Simon bildet er das Führungsteam bei Blue Activity. Michael Simon war selbst über Jahrzehnte in der Wasser-Instandhaltung tätig. „Bei einem durchschnittlichen Kühlsystem von 1.500m3 Wasser kann durch den Einsatz von Blue Activity pro Jahr eine Einsparung von 80.000 Euro realisiert werden", rechnet er vor. Wichtiger aber sei, dass so etwa zehn Prozent des Gesamtwasserverbrauches sowie zehn Tonnen an Chemikalien eingespart werden könnten.

Epoona sieht das Thema der nachhaltigen Wasserbehandlung als weiteren Puzzlestein seines Beteiligungsportfolios in ihrem Kerngeschäft Wasser. Epoona steigt bei Blue Activity - 2022 für den deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert - nicht nur als Investor ein, sondern verstärkt auch das operative Management Team. Zum Gründerteam Lars Havighorst und Michael Simon stoßen erfahrene Epoona Manager aus der Industrie hinzu, um die Go-to-market Strategie, Company Building und die weitere Roadmap zu forcieren.

Epoona konnte eine Investmentrunde von 500.000 Euro in der ersten Phase abschließen. Das frische Kapital wird für den Marktaufbau und das Unternehmenswachstum verwendet.