Feuerwehrausrüster : Rosenbauer stellt Russland-Joint-Venture auf den Prüfstand

Rosenbauer

Russland: Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat alle Lieferungen eingestellt - ein Joint Venture läuft jedoch weiter.

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Bis vor kurzem lieferte der Feuerwehrausstatter Rosenbauer noch Pumpen für die Löschfahrzeugproduktion seines russischen Produktions-Joint Ventures PA FFST. Die Moskauer Produktion umfasst mit mittlerweile nur noch rund 70 Mitarbeitern die Fertigung von kommunalen Tanklöschfahrzeugen, die, wie von Rosenbauer nicht bestätigt werden kann, auf Chassis des russischen LKW-Herstellers Kamaz aufgebaut werden. Unter diesen Vorzeichen prüfe Rosenbauer derzeit die Fortführung seines russischen Produktions-Joint Venture PA Fire-fighting special technics“ (FFST) in Moskau, an dem man als 49-Prozent-Minderheitseigentümer hält.

„Auf Grund des russischen Einmarsches in die Ukraine hat der Rosenbauer Konzern seine aktiven Geschäftsbeziehungen mit Russland eingestellt. Das heißt Rosenbauer liefert nicht mehr nach Russland und nimmt auch keine neuen Aufträge entgegen,“ stellt Kiesenhofer gegenüber dem INDUSTRIEMAGAZIN klar. „Davon ausgenommen sind vorerst noch Ersatzteile, die für den sicheren Betrieb von Rosenbauer Produkten notwendig sind und die der Rettung von Menschenleben dienen. Dabei wird penibel auf die Einhaltung der geltenden sanktionsrechtlichen Vorgaben geachtet“. Wegen der wirtschaftlichen Probleme Russlands hat der Absatzmarkt für Rosenbauer schon seit vielen Jahren gelitten.

Wie wirkt sich Russland auf Rosenbauer aus?
Probleme mit Lieferketten, steigende Materialpreise und verzögerte Auslieferungen haben die Ergebnisse des Feuerwehrausrüsters im Vorjahr stark belastet. Der Gewinn vor Steuern (EBT) für das Geschäftsjahr 2021 halbierte sich nahezu von 51,5 Mio. Euro im Jahr 2020 auf 27,5 Mio. Euro, der Umsatz fiel knapp unter eine Mrd. Euro, teilte das Unternehmen Ende Februar mit. Dass die Russlandkrise starke Auswirkungen auf die Bilanz von Rosenbauer hat, ist eher unwahrscheinlich: Vor dem Einmarsch Russlands rechnete man für das laufende Jahr 2022 wieder mit einem Umsatz über der Milliardengrenze. Die endgültigen Zahlen will Rosenbauer am 8. April veröffentlichen.