Corona-Folgen : Zweite Blitzbefragung: COVID-19 und die Folgen für die Metalltechnische Industrie

Noch immer tappen wir ziemlich im Dunklen was den weiteren Verlauf der Konjunktur in der Metalltechnischen Industrie betrifft. „Wir sehen aber jetzt schon gewisse Tendenzen was das zweite Halbjahr betrifft“, sagt Martin Baminger, Konjunkturexperte der Metalltechnischen Industrie. Über 200 Unternehmen haben in einer zweiten Blitzbefragung Ende Mai einen weiteren Aufschluss darüber gegeben.

Zwei Ergebnisse sind zentral: Die Unternehmen in der Metalltechnischen Industrie erleiden aktuell Umsatzrückgänge im zweiten Quartal von durchschnittlich 30 Prozent. Die Betroffenheit der Branchen ist sehr unterschiedlich. „In der automotiven Zulieferung liegen wir bei knapp über 50 Prozent Umsatzniveau, in den baunahen Bereichen bei circa 82 Prozent“, so Baminger.

Für das zweite Halbjahr erwarten die Unternehmen zwar eine Besserung, aber immer noch ein deutliches Minus im Jahresvergleich. Sie rechnen mit minus 25 Prozent - daher sinkt die Hoffnung auf einen echten Aufschwung bereits 2020. Wieder liegt der baunahe Bereich mit 83 Prozent am besten. Für das Gesamtjahr ergeben die Einschätzungen der Unternehmen einen Umsatzrückgang von ebenfalls rund 25 Prozent.

Baunahe Branchen weniger hart getroffen

Die Sektoren in der Metalltechnischen Industrie sind unterschiedlich betroffen. Im zweiten Quartal sind die Gießerei Industrie und die Automotive Zulieferung besonders stark betroffen. Generell leiden die baunahen Branchen etwas weniger als der Rest der Branche unter Rückgängen. Im zweiten Quartal hat der Anlagenbau eine noch eine etwas bessere Auslastung als der Rest der Metalltechnischen Industrie. Dieser Sektor ist aber der einzige, der im zweiten Halbjahr einen stärkeren Umsatzrückgang erwartet als momentan.

Gesamtindustrie: Abwärtstendenz etwas gebremst

Der Abwärtstendenz in der Industrie hält an, das Tempo ist aber gedrosselt. Trotz der Mitte April begonnenen schrittweisen Lockerung des Lockdowns in Österreich haben die heimischen Industriebetriebe im Mai die Produktion nochmals zurückgefahren, allerdings hat sich das Tempo der Output-Drosselung spürbar verringert. Nach dem Tiefpunkt im April ist der Einkaufsmanagerindex im Mai um fast 9 Punkte gestiegen. Ein Wert von 40 bedeutet aber immer noch negative Werte, sowohl bei der Produktionsentwicklung, als auch bei den Erwartungen.

Die Bank Austria rechnet mit einem Produktionsrückgang der Industrie 2020 von unter 10 Prozent.

Mehr Informationen: https://www.metalltechnischeindustrie.at