Investitionen : Wien Energie investiert massiv in erneuerbare Energien

Die Wien Energie investiert massiv in den Ausbau der Erneuerbaren Energien. 2014 lag deren Anteil an der Stromerzeugung bei 21 Prozent und bei der Wärmeerzeugung bei 26 Prozent. Insgesamt wurden knapp 220 Millionen Euro investiert, um 44,3 Prozent mehr als im Jahr davor. Davon entfiel mehr als die Hälfte auf Erneuerbare.

In den nächsten fünf Jahren will die Wien Energie mehr als 700 Millionen Euro investieren, davon sollen rund 60 Prozent in Erneuerbare Energien fließen, so Thomas Irschik, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wien Energie.

Innerhalb von fünf Jahren habe die Wien Energie den Erneuerbaren-Anteil verdoppelt, so Geschäftsführerin Susanna Zapreva. Bei den Bürgerbeteiligungsmodellen für Solarenergie höre der Boom nicht auf, mittlerweile seien 18 Anlagen in Betrieb. Nun soll das Modell auch auf die Windkraft ausgeweitet werden.

In der Müllverbrennungsanlage Spittelau könne nach der Generalsanierung, die 2012 begann und bis Juni abgeschlossen sein wird, drei Mal mehr Strom erzeugt werden. Die Emissionen werden verringert. Investiert wurden insgesamt 130 Mio. Euro. Insgesamt könnten mit der Leistung aus der thermischen Abfallverwertung in Wien 100.000 Kunden mit Strom und 250.000 Kunden mit Fernwärme versorgt werden. Im Herbst 2015 wird der Windpark im niederösterreichischen Pottendorf in Betrieb gehen. Erzeugt werde dann Strom für rund 28.600 Haushalte. Das Investitionsvolumen beträgt 66 Mio. Euro. Erweitert wurde im Vorjahr der Windpark Steinriegel in der Steiermark mit Investitionen von 34,5 Mio. Euro.

Ausgebaut werden soll auch die Erneuerbare Wärmeerzeugung. Dabei gebe es neue Projekte wie Großwärmepumpen, Erdwärme und Power to Heat. Kurzfristig werde man sich auf Erdwärme und Abwärme konzentrieren.

Dranbleiben werde man mittel- und längerfristig auch an der Tiefen-Geothermie im Wiener Becken, so Zapreva. Es geht dabei um die Wärmeversorgung von Wien. Bei einer 2012 beendeten ersten Erkundungsbohrung in Wien-Aspern war man nicht auf den erwarteten Heißwasserfund gestoßen. Diese hatte einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag gekostet. Zapreva geht davon aus, dass von fünf Tiefenbohrungen drei erfolgreich sein werden. Wenn man innovativ sein wolle, müsse man Versuchen wie diesen positiv gegenüberstehen.

Sollte es keine Förderung für die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) geben, würde es dann wohl stark in die Richtung gehen, dass der Einsatz der Anlagen weiter zurückgehe. Bei der deutschen Strommarktreform werde KWK wohl ein großes Thema sein. Zapreva geht davon aus, dass die deutschen Lösungen angesichts des gemeinsamen Strommarktes auch auf Österreich abfärben werden. Sie glaubt, dass man in Deutschland ohne KWK aus Gaskraftwerken nicht auskommen werde

- angesichts des geplanten Ausstiegs aus Atom- und Kohlekraftwerken. Die Wien Energie hat ihre Gaskraftwerke bereits im Jahr 2013 auf null abgeschrieben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 wurden im Wien-Energie-Konzern 4.350 Gigawattstunden (GWh) Strom erzeugt, ein Plus von neun Prozent. Die Fernwärmeproduktion sank um 13 Prozent auf 4.855 GWh.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) verbesserte sich auf 40,4 Millionen Euro, nach minus 268 Millionen Euro. Der Verschuldungsgrad (Gearing) lag per Ende Dezember 2014 bei 379,3 Prozent, nach 377,7 Prozent Ende 2013. (apa)