Nutzfahrzeugindustrie : Weltweit starke Nachfrage beim Lastwagenbauer MAN

Der zum VW-Konzern gehörende Lastwagenbauer MAN profitiert im Halbjahr von der steigenden Nachfrage in Europa, Südamerika und China. MAN-Vorstandschef Joachim Drees bekräftigte in München das Jahresziel: Mehr Umsatz und ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. Hohe Investitionen in neue Produkte, Antriebe, Automatisierung und Digitalisierung belasteten den Gewinn.

MAN verkaufte im ersten Halbjahr 65.000 Lastwagen und Busse - ein Viertel mehr als im ersten Halbjahr 2017. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 8 Prozent auf 7,4 Mrd. Euro, das Ergebnis vor Steuern verdoppelte sich auf 521 Mio. Euro.

Dank der guten Konjunktur wächst die Nachfrage nach Lastwagen in Europa weiter, der Auftragseingang legte um ein Viertel zu. MAN Latin America kam im ersten Halbjahr weiter aus der Talsohle und erwirtschaftete nach den hohen Verlusten der Vorjahre wieder einen kleinen Gewinn. "In Brasilien stieg die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen stark an", wenn auch "auf niedrigem Niveau - mit viel Luft nach oben", sagte Drees.

Der chinesische Lkw-Hersteller Sinotruk, an dem MAN ein Viertel der Anteile hält, verkaufte ebenfalls mehr schwere Lastwagen und überwies deutlich mehr Geld nach München - ebenso wie der ebenfalls zum VW-Konzern gehörende schwedische Lkw-Hersteller Scania, an dem MAN noch selbst Aktien hält.

Abspaltung der Sparte für schwere Motoren geplant

Die MAN-Geschäfte mit Schiffsmotoren, großen Dieselmotoren zur Energieerzeugung und Turbomaschinen liefen weiterhin auf niedrigem Niveau. Der VW-Konzern will diese Maschinenbausparte mit 15.000 Mitarbeitern abtrennen und die Lkw-Sparte mit Scania zusammen für einen Börsengang vorbereiten. (dpa/apa/red)

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