Maschinenbau : Voith will weitere Arbeitsplätze abbauen – St. Pölten betroffen

Der deutsche Anlagenbauer Voith will nach einem Bericht der "Heidenheimer Zeitung" weitere Arbeitsplätze abbauen. Der Schritt soll seitens der Konzernzentrale in Heidenheim am (heutigen) Montag verkündet werden. Laut "Niederösterreichischen Nachrichten" ("NÖN") könnten auch 100 bis 150 weitere der derzeit 646 Mitarbeiter in St. Pölten ihre Jobs verlieren.

Von Niederösterreich nach Asien

Die Wochenzeitung berichtete in ihrer aktuellen Ausgabe am Montag, dass unter anderem die Verlagerung der Walzenfertigung aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt nach Asien geplant sein dürfte. Allein dieser Schritt würde 100 der 240 Voith-Paper-Mitarbeiter betreffen. Nicht ausgeschlossen sei, dass überhaupt der gesamte Paper-Standort aufgelassen werde, verwiesen die "NÖN" auf die "Heidenheimer Zeitung". Standort-Garantie für St. Pölten gebe es keine.

Der Betriebsrat reagiert der Wochenzeitung zufolge mit Empörung und Unverständnis auf die neuerlichen Kündigungspläne der Konzernleitung. "Die Auslastung ist sehr gut und der Paper-Standort St. Pölten erwirtschaftete im Vorjahr einen Gewinn in zweistelliger Millionenhöhe", so Betriebsratsvorsitzender Hans-Joachim Haiderer. Dass sich das Konzernergebnis verschlechtert habe, sieht er als Folge der Einsparungspolitik der vergangenen Jahre: "Wir haben viel Know-how verloren und beschäftigen uns mit uns mehr als mit dem Markt." Haiderer fordert laut "NÖN" eine faire Betrachtung der Standorte und ihres wirtschaftlichen Standings.

Administration wird zentralisiert

Zeitgleich zur Restrukturierung bei Paper soll auch die Administration für alle Standorte zentralisiert werden. Insgesamt sind in diesem Bereich bei Paper, Hydro und Turbo in St. Pölten etwa 50 Mitarbeiter beschäftigt.

Offiziell bestätigen will man die neuerliche Kündigungswelle in Heidenheim nicht, dementiert sie aber auch nicht, so die "NÖN". Voith-Sprecher Lars Rosumek: "Es ist nicht ausgeschlossen, dass es im Konzernbereich Paper zu weiterem Stellenabbau kommen wird, von dem auch St. Pölten betroffen sein kann." (APA)

Fotostrecke: Diese Unternehmen streichen 2015 massiv Stellen

Fotostrecke: Die Top 50 Inudstriebetriebe Österreichs