Windkraftindustrie : Turbinenbauer Nordex trotz Umsatzverdopplung tief im Minus

Der deutsche Windturbinenbauer Nordex ist im ersten Halbjahr trotz einer Umsatzverdoppelung tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Als Grund nannte der Vorstand gestörte Betriebsabläufe infolge der Coronapandemie. So sei es in verschiedenen Regionen zeitweise zu Werksschließungen, Produktionseinschränkungen, Verzögerungen in der Lieferkette und Stilllegungen von Baustellen gekommen.

"Pandemie bleibt Belastung und Unsicherheitsfaktor"

"Obwohl sich mittlerweile Prozesse wieder normalisiert oder neu eingespielt haben, bleibt die Pandemie als Belastung und Unsicherheitsfaktor bestehen", erklärte Vorstandschef Jose Luis Blanco. Die neue durch das Corona-Bürgschaftsprogramm unterstützte Kreditlinie sichere die Firma aber gegen die Auswirkungen gut ab. "Daher sind wir zuversichtlich, dass Nordex den Wachstumskurs auch unter diesen Umständen fortsetzen kann", so Blanco. Nordex hatte sich mithilfe von Staatsbürgschaften eine neue Kreditlinie über 350 Mio. Euro gesichert.

Der Turbinenbauer verdoppelte im ersten Halbjahr seinen Umsatz auf zwei Mrd. Euro. Operativ fiel unterdessen ein Verlust (Ebitda) von knapp 71 Mio. Euro an nach einem Gewinn von 17,1 Millionen vor Jahresfrist. Unter dem Strich schnellte der Fehlbetrag auf 180 Mio. Euro nach einem Minus von 55,4 Millionen im Vorjahr.

Viele Anleger trennten sich diese Woche von den Papieren: Die Titel notierten mit 10,71 Euro rund 5,5 Prozent niedriger als zuletzt. (reuters/apa/red)