Öl-Pipeline : Transalpine Ölleitung will massiv investieren

Die Transalpine Ölleitung (TAL) mit Sitz in Matrei in Osttirol will bis zum Jahr 2016 insgesamt 150 Millionen Euro in die Modernisierung der Pipeline investieren. Unter anderem sollen moderne, energieoptimierte Pumpenmotoren und Hochspannungseinrichtungen eingesetzt sowie Schächte und Auffangeinrichtungen erweitert werden, erklärte TAL-Geschäftsführer Oswald Steiner am Freitag vor Journalisten im norditalienischen Triest, dem Ausgangspunkt der 750 Kilometer langen Rohöl-Pipeline."Außergewöhnliche Investitionen" "Das sind außergewöhnliche Investitionen. Normalerweise investieren wir rund 20 Millionen Euro jährlich", meinte Steiner, der auch als technischer Leiter der Firmengruppe fungiert. Die Lebensdauer der von Triest über Kärnten und Salzburg und die Tiroler Bezirke Lienz, Kitzbühel und Kufstein bis nach Karlsruhe führenden Rohöl-Pipeline sei jedenfalls noch für "viele Jahrzehnte, zumindest rund 40 Jahre" gesichert, sagte der Geschäftsführer. Die Rohre müssten nur hin und wieder auf kleinen Abschnitten ausgetauscht werden und würden derzeit sämtlichen Sicherheitsbestimmungen entsprechen. Die Leitung werde kontinuierlich gewartet, in regelmäßigen Abständen prüfe man sie per Ultraschall mit einem hochkomplexen Messgerät. "Wir unterliegen den strengsten Umweltauflagen für Rohrleitungen weltweit", erklärte Steiner. Allein in Österreich habe man seit dem Jahr 1990 mehr als 70 Millionen Euro für die Sicherheit in die Hand genommen. Eine 100-prozentige Sicherheit gebe es zwar nie, aber die Pipeline sei auf jeden Fall "das sicherste Transportmittel zu Lande" für Rohöl. Der Erdölbedarf werde sich auch in den kommenden Jahrzehnten laut Steiner auf einem hohen Niveau bewegen. Studien zufolge würden Experten lediglich mit einem zehnprozentigen Rückgang bis zum Jahr 2025 rechnen. "Es wird weiter jedes Jahr gleich viel Erdöl gefunden wie verbraucht wird", zeigte sich der Manager überzeugt.1,2 Milliarden Tonnen Öl Im Jahr 2011 habe man 35 Millionen Tonnen Rohöl transportiert. "Wir decken etwa den österreichischen Rohölbedarf zu 90 Prozent ab, den bayerischen zu 100 Prozent", erläuterte Steiner. Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1967 transportierte die TAL laut ihrem Geschäftsführer bisher mehr als 1,2 Milliarden Tonnen Öl von Norditalien nach Deutschland. Insgesamt würden im Hafen von Triest jährlich mehr als 400 Tankschiffe entladen. Acht Raffinerien in Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik würden beliefert. Die Betriebskosten des Unternehmens belaufen sich nach Angaben Steiners auf 100 Millionen Euro jährlich, allein die Stromkosten würden 30 Millionen Euro betragen. Insgesamt beschäftigt die Transalpine Ölleitung derzeit inklusive der Vertragsfirmen 750 Mitarbeiter, 70 davon in Österreich. (APA)