Milliardengrab : ThyssenKrupp: Stahlwerk in Brasilien läuft weiter

"Der Betrieb hat nicht stillgestanden und läuft weiter", sagte ein Sprecher des deutschen Stahlkonzeres am Freitag. Die Behörden in Rio de Janeiro hatten zuvor mitgeteilt, die Produktion wegen einer fehlenden Lizenz zu stoppen. ThyssenKrupp sprach von Kommunikationsproblemen bei der Einreichung von Dokumenten für eine Lizenz, die alle sechs Monate verlängert werden müsse. Die notwendigen Unterlagen seien aber inzwischen eingereicht worden. Das Werk in Brasilien ist für ThyssenKrupp zum Milliardengrab geworden. In der Vergangenheit hatte die Werksführung bereits mit den brasilianischen Behörden wegen Vorwürfen der Umweltverschmutzung im Clinch gelegen. Darum sei es diesmal aber nicht gegangen, betonte das Unternehmen. An der Anlage ist der brasilianische Vale-Konzern mit 27 Prozent beteiligt. ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger will die neuen Stahlwerke in Übersee - neben dem Werk in Brasilien auch ein weiteres in den USA - rasch abstoßen. Die Sparte Steel Americas hatte im vergangenen Geschäftsjahr einmal mehr dem Konzern die Bilanz verhagelt. Nach Abschreibungen auf die Stahlwerke fuhr ThyssenKrupp einen Verlust von 5 Mrd. Euro ein. (APA/red)