Stahlindustrie : Thyssenkrupp: Mitarbeiter bitten Politik um Hilfe

Arbeitnehmer-Vertreter der ThyssenKrupp-Stahlsparte haben an den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet appelliert, sich für Stahlwerke und Arbeitsplätze zu engagieren. Die von ThyssenKrupp angestrebte Zusammenlegung des Stahlgeschäfts mit dem indischen Konkurrenten Tata betrachteten die Arbeitnehmer "mit großer Sorge".

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Eine Konsolidierung sei nicht notwendig, ein Festhalten an den Plänen von Seiten des ThyssenKrupp-Managements mache keinen Sinn.

"Herr Laschet, wir fordern Sie auf, sich zur Sicherung unserer Standorte und unserer Arbeitsplätze sowie zur Zukunft des Stahlbereichs in NRW zu bekennen und dafür einzusetzen", hieß es in einem offenen Brief von Vertretern der Gewerkschaft IG Metall an den ThyssenKrupp-Stahlstandorten.

ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger will die Stahlgeschäfte der beiden Unternehmen zum zweitgrößten Stahlkonzern Europas nach ArcelorMittal verschmelzen. Gegen den Zusammenschluss hatten Tausende von ThyssenKrupp-Stahlkochern demonstriert.

Tausenden Mitarbeitern droht die Kündigung

Bei der Fusion sollen bis zu 4.000 Jobs gestrichen werden, rund 2.000 davon in Deutschland. Der fusionierte Konzern soll seinen Firmensitz zudem in den Niederlanden haben: Neuer Stahlgigant von Thyssen und Tata: 4000 Jobs sollen weg >>

Der CDU-Politiker Laschet hatte erst in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass die schwarz-gelbe Landesregierung sich nicht aktiv in die Beschlüsse um Firmensitz und Mitbestimmung einschalten wolle.

Sie sei zwar für einen Erhalt von Standorten, der Mitbestimmung und einen Firmensitz in Duisburg. "Die Entscheidung wird aber das Unternehmen fällen", sagte Laschet weiter. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hatte bereits Vorteile einer Fusion mit Tata Steel hervorgehoben. (reuters/apa/red)