Autozulieferer : Tesla hat scheinbar großes Interesse an einer Partnerschaft mit Polytec

Zum wiederholten Mal gibt es Gerüchte, dass Tesla intensiv auf der Suche nach Standorten in Europa ist - und dabei Österreich besonders genau unter die Lupe nimmt.

So hieß es Ende August, Tesla könnte sich an einem Standort in Tirol einmieten, konkret in Thaur im Bezirk Innsbruck Land: Geht Tesla bald nach Tirol? >> Allerdings verliefen diese Gespräche offenbar ohne Ergebnis.

Jetzt heißt es auch beim oberösterreichischen Autozulieferer Polytec, dass Tesla nach Zulieferern in Europa suche. Gegenüber dem "Standard" sagte Finanzchef Peter Haidenek, es gebe "ein großes Interesse bei Tesla an einer Partnerschaft mit Polytec in Verbindung mit einem möglichen Standort in Europa". Allerdings sei bei Tesla weder eine Kooperation mit Polytec noch eine Entscheidung für einen bestimmten Standort konkret, so Haidenek gegenüber der Zeitung.

Fest steht, dass die Oberösterreicher über genug Kapazitäten und Kenntnisse in diesem Bereich verfügen. Die Gruppe mit derzeit über 4.500 Mitarbeitern betreibt 26 Standorte weltweit und hat sich auf Komponenten aus faserverstärkten Kunststoffen sowie Originalzubehör aus Kunststoff und Edelstahl spezialisiert. Zu den Kunden gehören VW, BMW, Audi und Porsche.

Insider: Erst ab 150.000 Autos lohnt es sich

Ein Branchenkenner, der nicht genannt werden will, meinte gegenüber der Zeitung, eine eigene Produktion für Tesla sei erst ab deutlich über 150.000 Autos sinnvoll sei. Genau davon ist der amerikanische Hersteller noch sehr weit entfernt:

Bei seinem großen Hoffnungsträger "Model 3" produzierte Tesla 260 Fahrzeuge - im gesamten dritten Quartal >>

Vielleicht deshalb sucht das Management jetzt den Grund dafür bei den Mitarbeitern: Knapp 700 Ingenieure und Manager mussten vor wenigen Tagen den Konzern verlassen - wegen fehlender Leistung.

In Deutschland Grohmann Automation übernommen

In Deutschland hat Tesla im Vorjahr den Autozulieferer Grohmann übernommen - was nicht nur in der deutschen Autoindustrie für Unmut gesorgt hat, denn Grohmann belieferte bis dahin unter anderem Daimler. Auch für die Mitarbeiter war die Übernahme aus Kalifornien nicht mit Vorteilen verbunden: Sie bekamen rund ein Drittel weniger als der deutsche Kollektivvertrag vorsieht.

Erst nach zähem Ringen willigte Tesla diese Woche ein, die Löhne auf deutsches Niveau anzupassen. Von einem Kollektivvetrag will Firmeninhaber und Milliardär Elon Musk allerdings weiter nichts wissen.

(red)