Trendbarometer Industriebetriebe : Techniker-Mangel bleibt "Grundrauschen" in der Industrie

Die Trendbarometer-Umfrage bei über 200 Unternehmen zeigt eindeutig: Es geht bergauf mit Österreichs Industrie. 2/3 der Befragten geben an, eine bessere Auftragslage als 2009 zu verzeichnen. Das Ausmaß der Verbesserung liegt bei durchschnittlich 34% gegenüber dem Krisenjahr 2009. Spaßbremse sind dagegen die steigenden Rohstoff- und Energiepreise. Sparen wollen fast alle Unternehmen vor allem durch den Einsatz neuer Produktionstechnologien, vor allem weitere Automatisierung. Technikermangel wieder akut. Der viel diskutierte Technikermangel ist nach wie vor ein besonderes Sorgenkind der heimischen Industrie. Die Krise hat das Nachwuchs-Defizit nur kurz abgemildert. Mehr als die Hälfte der Befragten (56%) gibt an, dass der Technikermangel ein Problem in ihrem Unternehmen ist. Dennoch scheinen die im Rahmen der Trendbarometer-Umfrage 2008 geäußerten negativen Erwartungen für die Zukunft in diesem Ausmaß bisher nicht eingetreten zu sein. 2008 erwarteten sich hier 65% der Befragten ein künftiges Problem für ihr Unternehmen. Heute beklagen 60% der befragten Unternehmen die fehlende technische Kompetenz der Mitarbeiter – gefolgt von Soft-Skills, wie der fehlenden Kommunikationsfähigkeit und Defiziten bei der Konfliktfähigkeit. Für viele Befragte Anlass zu handeln.67% der Unternehmen planen dem Technikermangel durch Maßnahmen zur Qualifizierung bzw. Umschulung bestehender Mitarbeiter zu begegnen. Was Festo Österreich-Chef Wolfgang Keiner für Realitätsverweigerung hält: "Wer das sagt, hat sich über die praktische Umsetzung noch kaum Gedanken gemacht." Müssten dann mangels Personalüberhängen doch in solchen Fällen an anderer Stelle im Betrieb Personallöcher gestopft werden. Etwas weniger als die Hälfte setzt hingegen auf den Einsatz von Zeitarbeitern, wobei auch in diesem Bereich die Qualifizierung zu einer immer größeren Herausforderung wird. Rund ein Viertel der Befragten wollen dem Technikermangel durch die Rekrutierung von Mitarbeitern aus den neuen EU-Mitgliedsländern entgegenwirken.