Ölpreis : Talfahrt bei Ölpreisen setzt sich fort

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Die Ölpreise sind wegen des anhaltenden Überangebots auf dem Weltmarkt zum Wochenbeginn erneut gesunken, Montag früh kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 54,74 US-Dollar (50,8 Euro) und damit 58 Cent weniger als in der Vorwoche. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 69 Cent auf 45,90 Dollar.

Es gibt weiter kaum Hinweise auf ein Ende des globalen Überangebots an Rohöl. Der saudische Ölminister Ali Alnaimi sagte am Sonntag, dass das ölreiche Land fast zehn Millionen Barrel pro Tag fördere. Das liegt in der Nähe der historischen Rekordwerte des wichtigsten Produzenten im Ölkartell OPEC.

Das Öl ist dabei so billig wie seit Jahren nicht mehr. Noch im Dezember, als ein Barrel der Rohöl-Sorte Brent noch 62 Dollar kostete, erklärte Opec-Generalsekretär Abdullah Al-Badri die rasante Talfahrt des Ölpreises sei übertrieben. Im Sommer mussten noch mehr als 100 Dollar bezahlt werden.

Wenn der Iran seine Fördermengen erhöhe, würde dies zur weiteren Zementierung des niedrigen Ölpreisniveaus beitragen, analysierte die Basler Zeitung online. "Die Überversorgung auf dem Ölmarkt würde länger anhalten", sagt Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. Das könnte den graduellen Wiederanstieg zunichtemachen, den sich manche Länder erhoffen und den Beobachter bis vor kurzem voraussagten.

Die Prognosen sagten voraus, dass sich die rekordhohen Lagerbestände in den USA langsam abbauen, während einige unrentable Produzenten aus dem Markt ausscheiden. Oxford Economics prognostizierte, dass der Ölpreis 2016 wieder auf 64 Dollar pro Fass getrieben werden könne. Ohne zusätzliches Öl aus dem Iran wären bis 2018 sogar 80 Dollar möglich gewesen, so die Zeitung. (apa/dpa)