Stahlindustrie : Streit in der Chefetage von Tata weitet sich aus

Der Führungsstreit beim indischen Mischkonzern Tata geht weiter. Das Unternehmen äußerte sich nun erstmals dazu, warum es vor knapp drei Wochen überraschend Cyrus P. Mistry als Vorstandsvorsitzenden der Beteiligungsgesellschaft Tata Sons abgesetzt hatte.

Dieser habe versucht, der Muttergesellschaft Einfluss auf ihre Beteiligungen zu entziehen und stattdessen selbst mehr Kontrolle über die Gruppe zu gewinnen, teilte ein Sprecher mit. Zudem warf das Unternehmen seinem ehemaligen Chef Misswirtschaft vor.

Einer der größten Konzerne Indiens

Mistry hatte erst Ende 2012 die Nachfolge von Ratan Tata bei dem 148 Jahre alten Unternehmen angetreten, als dieser sich nach zwei Jahrzehnten von der Konzernspitze zurückgezogen hatte. Tata übernahm nun wieder vorläufig die Unternehmensführung vom entlassenen Mistry.

Vergangene Woche wurde Mistry nun auch als Aufsichtsratschef des größten indischen IT-Unternehmens Tata Consultancy Services (TCS) entlassen, das ebenfalls zum Konzern gehört. Mistry äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen des Konzerns.

Die Beteiligungsgesellschaft Tata Sons, die einen Großteil der Aktien der einzelnen Unternehmen der Tata-Gruppe hält, gehört zu den größten Privatkonzernen Indiens. Der multinationale Mischkonzern hat weltweit mehr als 600.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr Umsätze von mehr als 100 Mrd. Dollar. Mistrys Familienunternehmen, die Shapoorji Pallonji Group, ist mit 18,5 Prozent an Tata Sons beteiligt. (dpa/apa/red)