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Baustoffindustrie : Standard Industries will Braas Monier - und verschärft jetzt die Tonart

Im Kampf um die Übernahme des europäischen Dachziegelherstellers Braas Monier verschärft der US-Dachbaustoffhersteller Standard Industries die Tonlage. In einem nun veröffentlichten Brief greifen die US-Amerikaner das Braas-Managament hart für dessen Ablehnung ihrer Übernahmeofferte an.

US-Offerte von 25 Euro je Braas-Aktie

Ein entsprechendes Schreiben der vergangenen Woche, in dem Braas das Standard-Angebot als zu niedrig zurückwies, enthalte "eine Reihe irreführender Aussagen und eindeutiger Fehler". Standard Industries betonte erneut, dass alle Beteiligten von einem Zusammenschluss profitieren könnten.

Die Amerikaner verwiesen darauf, dass ihr Angebot von 25 Euro je Braas-Aktie eine attraktive Prämie beinhalte. Dabei wehren sie sich gegen den Eindruck, bei einer anderen Übernahme im vergangenen Jahr einen höheren Aufschlag auf den operativen Gewinn gezahlt zu haben. Zudem betonen sie, dass die Übernahme nicht durch Kosteneinsparungen getrieben sei, da sich beide Unternehmen ergänzten. Es handelte sich um eine Investitionsstrategie für gemeinsames Wachstum.

Braas Monier: Sitz in Luxemburg, Zentrale in Deutschland

Braas Monier hatte zuvor erklärt, dass Standard Industries die erwarteten Kostensynergien, die sich bei einem Zusammenschluss der Firmen ergäben, zu niedrig angesetzt habe. Auch werde den operativen Fortschritten nicht genug Beachtung gezollt. Braas Monier habe seinen Gewinn seit 2013 um mehr als 60 Prozent gesteigert. Dagegen ätzten die US-Amerikaner nun, indem sie Braas die vor kurzem gesenkte Umsatzprognose vorhielten.

Standard Industries hält bereits 40 Prozent am Hersteller

Standard Industries hatte Mitte September sein Angebot veröffentlicht. Rund 40 Prozent der Anteile hat das US-Unternehmen bereits sicher, und eine Mindestannahmeschwelle gibt es nicht. Das Offert bewertet den Ziegelhersteller inklusive Schulden mit 1,9 Mrd. Euro. Die Dachholding von Braas Monier mit weltweit rund 7.700 Beschäftigten hat ihren Hauptsitz in Luxemburg, die Unternehmenszentrale befindet sich im deutschen Oberursel in Hessen. (APA/dpa-AFX/red)