Stahlindustrie : Stahlkrise - Beobachter erwarten neue Schritte aus Berlin

Spekulationen über politischen Rückhalt für die deutsche Stahlbranche im Kampf gegen billige Importe aus China haben die Aktien von ThyssenKrupp kräftig angeschoben. Die Papiere von Thyssen setzten sich nach Bekanntgabe an die Spitze des Aktienindex Dax. Salzgitter stiegen um 4,2 Prozent, ArcelorMittal legten 3,3 Prozent zu. In Wien notierte voestalpine um 2,5 Prozent fester.

Es gebe Spekulationen, dass der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel eine entsprechende Initiative plane, sagten Händler. "Wir wollen globalen Wettbewerb auch im Stahlsektor - aber der muss fair sein", sagte Gabriel (SPD) der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".

Massive Auswirkungen der Billigimporte

Wie von INDUSTRIEMAGAZIN.at regelmäßig hier berichtet, sorgt Stahl zu Dumpingpreisen für massive Verwerfungen in der Stahlindustrie Europas. In der weltweiten Stahlproduktion steht die EU an zweiter Stelle nach China.

Seit einigen Wochen geht die EU zum Schutz der eigenen Stahlindustrie verstärkt gegen Billigimporte vor. So wurden auf bestimmte Einfuhren aus China und Russland Anti-Dumping-Zölle erhoben.

Die Hersteller der Volksrepublik drängen verstärkt auf die Weltmärkte, da die Nachfrage in China immer schwächer wird. Die Stahlpreise sind massiv gefallen - auch wegen internationaler Überkapazitäten. (reuters/apa/red)