Bahnindustrie : Siemens-Boss Kaeser: Europäische Zugallianz statt Bombardier-Fusion?

Siemens und der kanadische Mitbewerber Bombardier planen, Industriemagazin berichtete, ihre milliardenschweren Bahnsparten zusammenzulegen. Zwar bestätigte Siemens-Chef Joe Kaeser dies nicht offiziell in einem Pressegespräch anlässlich einer Kooperation, die Montag stattfand, aber er räumte ein, dass nach der Fusion der chinesischen Mitbewerber zum Megakonzern CRRC dringender Handlungsbedarf besteht. "Dass man bei den Schienenfahrzeugen überlegen muss, wie man mit der Wettbewerbssituation umgeht, ist klar", sagte Kaeser mit Blick auf die harte Konkurrenz aus China.

"Das Thema ist virulent." Man habe aber keine Hektik - "und die anderen auch nicht", meint Kaeser. Eine Möglichkeit sei auch, bei größeren Aufträgen zusammenzuarbeiten. So kooperiert Siemens schon jetzt offiziell mit dem kanadischen Bahntechnik- und Flugzeughersteller Bombardier bei verschiedenen Projekten, so beim ICE 4, der neuesten Generation des Hochgeschwindigkeitszuges. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, Siemens und Bombardier sprächen über zwei Gemeinschaftsunternehmen. Siemens baut auch Schienenfahrzeuge in Wien und Graz.

Auf die direkte Frage, ob auch eine Kooperation in Konsortien vorstellbar sei, antwortete Kaeser: „So kann man auch zusammenarbeiten. Man muss nicht immer ein Riesen-M&A-Thema draus machen.“ Eine Zusammenlegung bei Siemens und Bombardier hätte deutliche Auswirkungen. Was das für den Standort WIen bedeutet, haben wir hier analysiert.