Digitalisierung : Schramböck begrüßt Paket der EU für Künstliche Intelligenz

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Die österreichische Bundesregierung begrüßt das von der EU nun vorgestellte Paket für Künstliche Intelligenz. Europa müsse eine Vorreiterrolle im Bereich KI einnehmen, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). "Ein klarer, aber flexibler Rechtsrahmen ist beim Thema Künstliche Intelligenz unerlässlich", so Schramböck. In Diskussionen müsse man die Chancen der Technologie in den Vordergrund rücken. "Gleichzeitig steht für mich fest, dass die Nutzung von KI in den Rahmen unseres demokratischen Wertekonstrukts eingebettet werden muss und es hier einen klaren Rechtsrahmen geben muss. Wichtige Entscheidungen müssen weiterhin von Menschen getroffen werden", so die Ministerin.

Die EU-Kommission hat in der Vorwoche ein Paket für die Anwendung künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt. Schramböck unterstrich dabei, dass erstmals "rote Linien" für bestimmte KI-Anwendungen definiert wurden und bestimmte Praktiken zur Manipulation und Massenüberwachung verboten werden (z.b. Social Scoring).

Aus Sicht der Digitalministerin sei es zentral, die EU-weite Wettbewerbsfähigkeit voranzubringen und Unternehmen, insbesondere auch KMU, sichere Rechtsräume (regulatory sandboxes) zur Verfügung zu stellen, damit diese in einem sicheren Umfeld KI-Lösungen ausprobieren können. Einen weiteren Punkt sieht die Ministerin durch das gemeinsame Paket gestärkt: Vertrauen in und Transparenz von KI-Systemen sind entscheidend für die nachhaltige Akzeptanz.

"Menschenzentrierter Ansatz" gefordert

Die EU und die Mitgliedsstaaten müssten weiterhin verstärkt einen menschenzentrierten Ansatz für KI verfolgen. Vorrang habe dabei die menschliche Aufsicht, die Transparenz und Erklärbarkeit. "Eine weitere wichtige Rolle für die Umsetzung in Wirtschaft und Industrie spielen technische Standards und Normen. Sie sind ein wichtiges Werkzeug, um die Entwicklung und Anwendung einer menschenzentrierten und vertrauenswürdigen KI zu unterstützen, indem sie die dafür definierten ethischen Grundprinzipien und rechtlichen Vorgaben in einer operationalisierbaren Form anwendbar machen", sieht Schramböck eine ihrer zentralen Forderungen verwirklicht.

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"Österreich wird selbstverständlich die Grundlagen und Zielsetzungen des KI-Pakets der Europäischen Union in seine nationale KI-Strategie einfließen lassen", so die Ministerin, denn "mit der Erarbeitung einer eigenen KI-Strategie trägt Österreich auch zur Förderung der industriellen und technischen Leistungsfähigkeit Europas bei und unterstützt die Verbreitung der KI in der gesamten Wirtschaft Europas.

Österreich wird damit auch die Vorbereitung auf die mit KI verbundenen sozioökonomischen Veränderungen in Europa unterstützen und helfen, einen geeigneten ethischen und rechtlichen europäischen Rahmen zu gewährleisten. Nur auf diesem Weg kann KI auf Grundlage europäischer Werte gefördert und weiterentwickelt werden und unser Land, genauso wie Europa, im harten globalen Wettbewerb im Sektor KI bestehen", so die Ministerin.

(red)

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