Schiffbau : Schiffbau: Berlin will den Bau riesiger Kreuzfahrtschiffe ankurbeln

In Deutschland könnten bald neue riesige Kreuzfahrtschiffe vom Stapel laufen. Der Staat will sich an Schiffbau-Bürgschaften für die MV-Werften in Mecklenburg-Vorpommern beteiligen und so den Weg frei machen für den Bau dicker Hochseebrummer.

Voraussichtlich ab 2019 sollen Kreuzfahrschiffe mit Längen von etwa 340 Metern gebaut werden. Die Kosten je Schiff werden auf etwa 1,4 Mrd. Euro geschätzt.

Mit der Landesregierung in Schwerin und der staatlichen deutschen Förderbank KfW sind Gespräche für in der Branche für große Schiffe übliche staatliche Kreditbürgschaften vereinbart worden.

"Wir wollen schnell zusammenkommen, um die offenen Fragen zu klären und noch vor der Bundestagswahl die notwendigen Entscheidungen treffen", sagte die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) bei einem Besuch der Werft in Wismar.

Malaysische Genting-Gruppe hat Werften aufgekauft

Die malaysische Genting-Gruppe hatte die drei Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund im Frühjahr 2016 um 240 Mio. Euro übernommen und zunächst mit dem Bau von kleineren Flusskreuzfahrtschiffen begonnen. Das erste war in der Vorwoche an den Eigentümer, die Reederei Crystal River Cruises, übergeben worden. Mehr dazu: Milliardenauftrag aus Malaysia für deutsche Werften >>

Anders als bei diesen etwa 60 Mio. Euro teuren Schiffen, die vom Unternehmen finanziert werden, will Genting bei der Finanzierung der großen Schiffe die Kreditbürgschaften nutzen.

Bei besonders großen Schiffen wollen Malaysier Geld von Berlin

Der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe (CDU), warb erneut für eine Beteiligung des Bundes. "Wir haben als Land die Grundsatzentscheidung getroffen, weiterhin Bürgschaften für den Schiffbau zu übernehmen. Dass der Bund wieder mit ins Boot kommt, ist ein gutes Signal für die Zukunft der maritimen Wirtschaft in unserem Land".

Nach Angaben von Werften-Geschäftsführer Richard Gruenhagen wird Genting über eine halbe Milliarde Euro in Modernisierung und Neubau von Werftanlagen an den drei Standorten investieren. (dpa/apa/red)