Maschinenbau : Russisches Werk macht Landmaschinenbauer Claas zu schaffen

Der Ukraine-Russland-Konflikt setzt dem deutschen Landmaschinenbauer Claas zu. Doch trotz Gewinneinbußen und millionenschwerer Abschreibungen hält das ostwestfälische Familienunternehmen mit weltweit knapp 11.500 Mitarbeitern an seinen Plänen und Investitionen für ein neues Werk im russischen Krasnodar fest.

"Das macht uns alles nicht bange. Wir erwarten, dass sich das in ein bis zwei Jahren wieder einrüttelt", sagte der Sprecher der Konzernleitung Lothar Kriszun am Montag in Düsseldorf. Russland habe großes Potenzial und sei mit seiner Landwirtschaft als Schlüsselindustrie vergleichbar mit Nordamerika.

Mut mache China, der größte und am schnellsten wachsende Landtechnikmarkt Asiens. Dort hatte Claas Anfang des Jahres die Übernahme der Shandong Jinyee Machinery Manufacturing mit rund 1.200 Mitarbeitern unter Dach und Fach gebracht. Die Firma habe zu einer "deutlichen" Umsatzsteigerung in Asien beigetragen, erklärte Kriszun.

Umsatz stagnierte

Insgesamt stagnierte der Umsatz im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende September) bei 3,8 Mrd. Euro. Der Überschuss brach um knapp die Hälfte auf 113 (Vorjahr: 212,3) Mio. Euro ein. Neben dem Rubelverfall belasteten vor allem höhere Kosten für die Motorenumstellung auf neue Abgasnormen sowie Abschreibungen über 50 Mio. Euro auf das Werk in Russland. Kriszun äußerte sich trotz der auf 4,1 (7,7) Prozent gesunkenen Umsatzrendite positiv. "Wir sind vor dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Krisen zufrieden." Für 2015 kündigte er stagnierende Umsatz- und Ergebniszahlen an. Wegen der anhaltend unsicheren Marktlage will das Management auf die Kostenbremse treten und bis 2018 rund 200 Mio. Euro einsparen. (APA/Reuters)