Gummiindustrie : Reifenhersteller Michelin erhöht seine Erwartungen für 2016

Europas größter Reifenhersteller Michelin hat nach einem starken Jahr 2015 die Ziele für die wichtigsten Sparten erhöht. So soll die operative Marge im Autogeschäft in den kommenden Jahren zwischen 11 und 15 Prozent liegen, teilte der Conti-Rivale in Clermont-Ferrand mit. Bisher hatte die Spanne 10 bis 12 Prozent betragen.

Auch im Nutzfahrzeugbereich - der zweitgrößten Sparte des Konzerns - soll die Profitabilität künftig höher ausfallen als bisher. 2015 konnte die Marge in beiden Bereichen dank Sparmaßnahmen, niedrigerer Rohstoffkosten und einer starken Nachfrage deutlich erhöht werden. Nach der Anhebung der Ziele in den wichtigsten Sparten starteten die Michelin-Aktien an der Pariser Börse um 2,95 Prozent fester.

Chinesen setzen Hersteller unter Druck

Der operative Gewinn legte im vergangenen Jahr um 19 Prozent auf 2,58 Mrd. Euro, während der Umsatz um 8,4 Prozent auf 21,2 Mrd- Euro anzog. Unterm Strich verhalf Michelin der schwache Euro zu einem Gewinnanstieg um 13 Prozent auf 1,17 Mrd. Euro, obwohl das Unternehmen wegen der wachsenden Konkurrenz chinesischer Billiganbieter die Preise senkte. "Chinesische Marken kommen weltweit mit extrem niedrigen Preisen auf den Markt", sagte Finanzchef Marc Henry.

Die Aktionäre sollen eine um 35 Cent auf 2,85 Euro erhöhte Dividende erhalten. Michelin übertraf damit sowohl bei der Dividende als auch operativem Ergebnis die Erwartungen der Experten. Währungseffekte ließen den Umsatz zugleich um 8,4 Prozent auf 21,1 Mrd. Euro steigen. (APA/dpa-AFX/Reuters/red)