OMV : Rasinger: "teure Zwischenlösung besser als keine Lösung"

Für die OMV war es besser, jetzt den Vertrag mit Vorstandsvorsitzendem Gerhard Roiss zu beenden, als "weiter zuzuschauen", meint Kleinanlegervertreter Wilhelm Rasinger. "Eine teure Zwischenlösung ist besser als keine Lösung" so Rasinger am Mittwoch zur APA mit Hinweis auf die nun fälligen Abfertigungen.

Das Problem seien die Streitereien im Vorstand gewesen, und dass sich "Leute nicht mehr mit dem Markt und Kunden auseinandersetzen, sondern mit sich selbst beschäftigt sind". Das ziehe sich dann durch das ganze Unternehmen.

ÖIAG-Chef Rudolf Kemler komme gemeinsam mit seinen Kollegen im Präsidium des OMV-Aufsichtsrates "große Verantwortung zu, dass diese Dinge so eskaliert sind", sie seien "der Situation nicht gewachsen gewesen". Es wäre zwar unfair, alles nur auf Kemler zu reduzieren, zugleich hat der ÖIAG-Chef aber aus Sicht Rasingers nun "ein Ablaufdatum". Rasinger ist gegen eine Verlängerung des Kemler-Vertrages, der bis Ende Oktober 2015 läuft, aber auch gegen eine vorzeitige Auflösung. Mit der von der Politik angekündigten neuen Struktur sei aber auch eine neue Führung für die ÖIAG nötig.

Auch vor einem Jahr, als der Vertrag von Roiss verlängert wurde, habe man wissen müssen, dass im Vorstandsteam keine Harmonie herrscht, "solche Dinge kommen nicht aus heiterem Himmel", meint Rasinger. Der IVA-Chef hat Verständnis, dass man Finanzvorstand David Davies jetzt nicht zum Vorstandsvorsitzenden gemacht hat. "Ich würde sagen, es hätte ausgeschaut wie eine Verlegenheitslösung. Davies ist sicher ein ausgezeichneter CFO, der sich sehr gut integriert hat, aber das muss nicht notwendigerweise jetzt die Idealbesetzung in der Position (als Vorstandschef, Anm.) sein". (APA)

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