Transport : Proteste in Russland gegen neue Lkw-Maut
In Russland protestieren hunderte Lastwagenfahrer gegen die Erhöhung einer umstrittenen Maut. Der landesweite Streik werde "mindestens bis zum 15. April" andauern, sagte Michail Kurbatow vom Verband russischer Transportunternehmen, der zu den Organisatoren der Ausstände gehört. 200 Lastwagenfahrer seien bereits vor einigen Tagen in St. Petersburg in den Streik getreten, rund 170 weitere in der Region um Tjumen.
Für wen die Abgabe gilt
Im kaukasischen Dagestan beteiligten sich 95 Prozent der Lkw-Fahrer an den Protesten. Die russische Maut wird seit 2015 für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als zwölf Tonnen fällig. Das System namens Platon wurde von der Regierung geschaffen, um Lastwagen für die Abnutzung der Straßen zur Kasse zu bitten. Die Einnahmen sollen in die Instandsetzung der Straßen fließen.
Verbindungen in die oberste Ebene
Seit Einführung der Maut gab es bereits mehrere Proteste gegen die Abgabe. Nun richtet sich der Ärger der Lkw-Fahrer gegen eine Anhebung der Gebühr ab Mitte April. Sie werfen den Verantwortlichen vor, sich über die Abgabe bereichern zu wollen.
Betrieben wird das Platon-Mautsystem von einem Unternehmen mit Verbindungen zu Präsident Wladimir Putin. Es gehört zum Teil dem Sohn des Milliardärs Arkady Rotenberg, einem der engsten Verbündeten des Staatschefs. Das russische Verkehrsministerium will über die Maut in diesem Jahr bis zu 23 Mrd. Rubel (21,4 Mrd. Euro) einnehmen. (afp/apa/red)