Neue Seidenstraße : Proteste gegen geplanten "Mega-Verladebahnhof" im Burgenland

"Etwas geradezu Mystisches" glaubte der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu erkennen, als Österreich mit China schon vor einem Jahr ein Memorandum zur "freundschaftlichen strategischen Partnerschaft" im Verkehrsbereich fixiert hat. Dazu: Neue Seidenstraße: Österreich hat schon 2018 ein Memorandum fixiert >>

Für Burgenländer hält sich die "Mystik" in Grenzen

Für viele Bewohner des Burgenlands, die als erste und am stärksten von diesem chinesischen Megaprojekt betroffen sind, hält sich die Mystik der Neuen Seidenstraße eher in Grenzen.

Die ÖVP des Bezirkes Neusiedl am See hat sich in einer Aussendung gegen eine Verlängerung der Breitspurbahn aus der Slowakei über die Parndorfer Platte nach Österreich gestellt. "Dies ist für die mit Feinstaub schon ohnehin belastete Bevölkerung (...) nicht tragbar", kritisierte die Volkspartei Pläne für einen "Mega- Verladebahnhof" mit "erschreckendem Ausmaß".

Teil des chinesischen Megaprojekts "Neue Seidenstraße"

"Laut den vorliegenden vagen Informationen soll eine fünf Kilometer lange und 300 Meter breite Schneise als Verlade- und Umlade-Terminal durch den Bezirk Neusiedl am See auf der Parndorfer Platte geschlagen werden", hieß es weiter. Der Bahnhof sei ein Teil des chinesischen Megaprojekts "Neue Seidenstraße" von China nach Europa und soll laut ÖVP besonders für Güter aus China verwendet werden.

Proteste auch von SPÖ unterstützt

"Die Lebensqualität für die Einwohner im nördlichen Teil des Bezirkes darf nicht verschlechtert werden", betonte der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Halbturn, Markus Ulram (ÖVP). Der Zweite Landtagspräsident Rudolf Strommer (ÖVP) sieht den Tourismus "massiv gefährdet".

Bereits Ende April hatte eine Bürgerinitiative eine Petition gegen das Projekt angekündigt, die von SPÖ-Ortschefs und Mandataren aus den Bezirken Neusiedl am See und Bruck an der Leitha unterstützt wird. (apa/red)

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