Autobauer : Proteste gegen Auslagerungen bei Opel: "Segula - nein danke!"

Bei Opel muss ein großer Teil der Entwicklungsmannschaft am Standort Rüsselsheim den Autobauer verlassen und zum französischen Auftragsforscher Segula wechseln.

Bis zu 2.000 Mitarbeiter sollen zum französischen Entwicklungsdienstleister Segula wechseln, der am Standort einen Technologie-Campus gründen will, wie beide Unternehmen mitteilten. Man habe eine strategische Partnerschaft vereinbart. Demnach müssten die Ingenieure den Arbeitgeber, nicht aber den Arbeitsplatz wechseln. Auch ist bisher nicht von einem Abbau von Mitarbeitern die Rede. Die Details: Opel: 2.000 Entwickler müssen zum fremden Auftragsforscher wechseln >>

Sowohl von der deutschen als auch von der französischen Gewerkschaft kommt Protest. Das Management dürfe die vorhandenen Ressourcen nicht einfach kurzfristigen Profitinteressen opfern, so die Gewerkschaften IG Metall in Deutschland und und CFDT in Frankreich.

Aus ihrer Sicht sei die Strategie, zusätzliche Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in Niedriglohnländern aufzubauen sowie immer mehr Aufträge fremd zu vergeben oder vollständige Geschäftsbereiche gleich ganz zu verkaufen, nicht sinnvoll. Demnach blieben die Auslagerungen "nicht ohne negative Konsequenzen für die Arbeitsbedingungen, die Motivation der Beschäftigten und unsere Produkte." Dazu: Opel: Protest gegen Auslagerung von Entwicklern und wertvollem Wissen >>

Demonstration am Konzernsitz

Jetzt haben Beschäftigte von Opel am Konzernsitz in Rüsselsheim eine Demonstration abgehalten, um ihren Forderungen an die Geschäftsführung mehr Druck zu verleihen. Bei dem Protest steht der geplante Verkauf von Teilen des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) an Segula im Mittelpunkt.

Ob die Ingenieure und Arbeiter von Opel sich durchsetzen werden, ist fraglich. Der französische Mutterkonzern PSA hat bereits große Teile der Entwicklung in den französischen Werken an Segula ausgelagert.

(red mit dpa/apa)