Logistik : Post verkauft deutsches Sorgenkind Trans-o-flex

Die Post verkauft ihr deutsches Sorgenkind, die Logistiktochter trans-o-flex, an einen strategischen Investor in Deutschland. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Die Post hatte die trans-o-flex mit einem Umsatz von 500 Mio. Euro vor rund zehn Jahren für etwas mehr als 300 Mio. Euro erworben. 2015 musste die Post auf die trans-o-flex hohe Abschreibungen vornehmen, was den Gewinn schrumpfen ließ.

Der Verkauf der deutschen trans-o-flex muss noch von den deutschen Wettbewerbshütern abgesegnet werden. Damit sei in den nächsten Wochen zu rechnen.

Der nicht genannte strategische Investor werde den Weg der Konsolidierung fortsetzen und weiter auf das Kerngeschäft fokussieren. Die trans-o-flex liefert einerseits Medikamente für den Pharmabereich, andererseits Elektronikartikel wie Fernseher.

Vorläufige Zahlen für 2015: Umsatzplus

Die Post gab mit dem geplanten Verkauf der trans-o-flex auch vorläufige Zahlen für das Jahr 2015 bekannt: Der Umsatz stieg um 1,6 Prozent auf 2,402 Mrd. Euro. Dabei wuchs die Division Brief, Werbepost und Filialen um 0,9 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro, die Paketsparte um 2,9 Prozent auf 900 Mio. Euro.

Das operative Ergebnis vor Sondereffekten legte um 2,6 Prozent auf 198 Mio. Euro zu. Nach Sondereffekten brach das Ebit jedoch von 196,9 Mio. auf 89 Mio. Euro ein.

Abschreibungen in Höhe von 131,9 Millionen Euro

Die Post musste 2015 Abschreibungen in Höhe von 131,9 Mio. Euro vornehmen, den größten Teil davon in Zusammenhang mit Verkauf und Strukturmaßnahmen der Tochter trans-o-flex.

Bei dem deutschen Unternehmen, das nun abgestoßen wurde, wurde eine unbare Wertminderung von Firmenwert und Vermögenswerten (non-cash) in Höhe von 125,8 Mio. Euro durchgeführt, erklärte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung. Umgekehrt gab es auch einen positiven Sondereffekt über 23 Mio. Euro in Zusammenhang mit Lohnnebenkosten.

Gewinn gesunken

Unterm Strich machte die Post 2015 weniger Gewinn: Das Periodenergebnis beträgt 142,2 Mio. bzw. 71,6 Mio. Euro nach Sondereffekten, so das Unternehmen. 2014 war im Geschäftsbericht ein Periodenergebnis von 146,8 Mio. Euro ausgewiesen worden. Genaue Zahlen will die Post am 10. März bekanntgeben.

Das klassische Briefgeschäft der Post schrumpfte 2015 volumsmäßig weiter. Die Briefmengen gingen um 4 Prozent zurück, dafür legte das Volumen bei Werbesendungen um 1 Prozent zu. Die Umsätze aus den Filialdienstleistungen blieben 2015 stabil.

Das Paketgeschäft entwickelte sich regional unterschiedlich. In Österreich wurde das Volumen um 8 Prozent auf 80 Mio. Pakete gesteigert. In Südost- und Osteuropa entwickelte sich das Paketgeschäft laut Aussendung "positiv", Umsatz und Ergebnis der deutschen trans-o-flex blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück. (APA/red)