Gebrauchtmaschinen : Planche hängt sein Gebrauchtgeschäft an den Nagel
Am Ende ging es Schlag auf Schlag. Die Verkaufszahlen bei den Altmaschinen: nicht übermäßig berauschend. Die Konkurrenz im Geschäft: immer härter. Dass Maschinenhändler Franz Planche im Gebrauchtmaschinensegment im Herbst die Reißleine zog, kommt nicht ganz überraschend. Schon vor Monaten diagnostizierte er dem Handel mit Gebrauchten einen Bedeutungsverlust. „Das goldene Zeitalter ist vorbei“, sagte Planche Mitte des Jahres.
Viele würden übertragene Maschinen – sogar ungeschaut – aus dem Internet kaufen. Die Auflösung des gesamten Gebrauchtzweigs – bis zuletzt waren rund 200 übertragene Maschinen auf 2500 Quadratmetern Lagerfläche am Standort Böheimkirchen verfügbar – machte sich Planche nicht leicht, war letztlich aber unvermeidlich. „Wir haben im September noch einmal alles durchkalkuliert und dann stand fest, dass wir nicht länger mit großen Gebrauchthändlern und Versteigerern mithalten können“, heißt es im Betrieb.
Versteigerung war beste Alternative. Dass der Abverkauf der Maschinen ausgerechnet über einen der erbittertsten Kontrahenten, den Bad Ausseer Verwerter Karner & Dechow, abgewickelt wurde, ist symptomatisch für das kränkelnde Gebrauchtgeschäft und den Machtzuwachs der Aktionshäuser: Gerade bei Betriebsauflösungen würden sie sich alle guten Maschinen unter den Nagel reißen, beobachtete Planche schon länger.
Auch bei den Niederösterreichern kamen sie zum Zug – aus einem einfachen Grund. „Über die Versteigerung war der beste Preis erzielbar“, sagt Planche. Dem Neugeschäft bleiben Planche senior und sein Sohn Gregor weiterhin treu. Besonders beim Geschäft mit Laserschneidmaschinen von Mitsubishi Electric und Blechbearbeitungsmaschinen des niederländischen Herstellers Safan-Darley – im Konkurrenzfeld zum Paschinger Maschinenbauer Trumpf zu sehen – erwarten sie schöne Absätze. Auch das Servicegeschäft ist hier nicht zu verachten: Mehr als tausend Maschinen der Marke sind in Österreichs Industrie im Einsatz.
Jüngster mit neuer Herausforderung. Eine Personalie im Unternehmen gab es schon vorm Sommer. Alexander Planche, der jüngste Spross und ebenfalls Co-Geschäftsführer im Böheimkirchener Betrieb, verließ das Unternehmen im Mai. Es zog ihn in die Selbständigkeit. Allzu viel zu seinen weiteren Plänen will er noch nicht verraten – nur so viel: Er bleibt der Branche treu. Neben dem Handel mit CNC-Neumaschinen will er auch im Werkzeuggeschäft mitmischen. Eine Zusammenarbeit mit dem Schweizer Hartmetallwerkzeughersteller Lamina sei unter Dach und Fach, erzählt Planche. Ziel sei es, den etablierten Herstellern wie Sandvik oder Seko mit einem flexibel einsetzbaren Produkt Marktanteile wegzuschnappen.