Bauindustrie : ÖBB investiert heuer knapp 440 Millionen Euro in Tirol

Die ÖBB wird heuer rund 438 Mio. Euro in die Tiroler Bahninfrastruktur investieren. Ein großer Teil der Summe, 330 Mio. Euro, ist dabei für das voranschreitende Projekt Brennerbasistunnel vorgesehen. Die restlichen 108 Mio. Euro verwendet man vorrangig für Erhaltungsmaßnahmen auf diversen Bahnstrecken. Dafür werden unter anderem zwei Streckensperren am Arlberg notwendig sein.

"2018 steht ein sehr intensives Programm mit einigen Hotspots an", meinte dazu Regionalleiter der ÖBB-Infrastruktur Christian Wieser im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck. Auch Streckensperren seien im Jahr 2018 unumgänglich. "Eine erste Streckensperre am Arlberg wird es über Ostern geben, eine zweite vom 17. August bis 3. September", konkretisierte Wieser die Zeiträume. Im Zeitraum der "Hauptsperre" der Strecke Ötztal-Bludenz stünden unter anderem Arbeiten an Gleisen, die Erneuerung einiger Durchlässe, Anpassung der Bahnsteige und die Inspektion der Oberleitungen an, so Wieser. "Auch einige Brücken werden betroffen sein", ergänzte er. Natürlich werde für diese Zeit ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Große Tunnelbauprojekte gehen weiter

Auch das Projekt Brennerbasistunnel wird 2018 für Sperren verantwortlich sein. Vom 14. Juli bis 3. September können die Züge wegen der Bauarbeiten für die Einbindung des Brennerbasistunnels von Innsbruck nicht Richtung Süden ausfahren. Der Nord-Süd-Fernverkehr wird deshalb über einen Umfahrungstunnel umgeleitet. Die Zeit nutzt man laut Wieser auch dazu um die "Oberleitung zu erneuern", "Sicherungsanlagen anzupassen" und ganz generell Erhaltungsarbeiten durchzuführen. "Wir sind ganz schön gefordert", konstatierte der Regionalleiter. Eine weitere Sperre steht bei der Karwendelbahnstrecke vom 16. Juni bis 9. Juli an. Oberleitungen, die "Phase 2" des Umbaus des Seefelder Bahnhofes und Gleisarbeiten fallen in diesen Zeitraum. "Wir wollen für die Ski-WM im Jahr 2019 gerüstet sein", meinte er.

Weitere Projekte sind die Herstellung der Barrierefreiheit am Bahnhof Hall in Tirol und die Gesamtfertigstellung des Bahnhofs Kitzbühel . Es wird weiters aufgrund der Unterinntaltrasse ein intensives "Bohrprogramm" geben. Der weitere Ausbau der nördlichen Zulaufstrecke zum Brenner Basistunnel macht im Abschnitt Schaftenau - Kundl zur Vorbereitung der Umweltverträglichkeitsprüfung Bohrungen notwendig. "Damit können wir die Auswirkungen auf die Umwelt darstellen", führte dazu Martin Gradnitzer, Projektleiter ÖBB-Infrastruktur und für Neu- und Ausbau verantwortlich, aus. 60 Bohrpunkte wird es insgesamt im Raum Schaftenau -Radfeld und sieben Bohrpunkte im Raum Kufstein - Schaftenau geben. Bei den Bohrungen werde ein "Kern gewonnen, mit Hilfe dessen wir die Eigenschaften des Gesteins feststellen können", skizzierte er das Vorhaben. Auch mit Hilfe der Geophysik werde dann klar, "wie man den Tunnel bauen kann", meinte Gradnitzer. (apa/red)