Pharmaindustrie : Novartis verlegt Produktion aus Slowenien nach Tirol

Der slowenische Pharmakonzern Lek, der zur Novartis-Gruppe gehört, wird innerhalb von zwei Jahren die Antibiotikaproduktion in seinem Werk in Prevalje einstellen. Die dortige Penizillin-Produktion wird an den Standort in Kundl in Tirol verlagert, bestätigte Novartis-Geschäftsführer Michael Kocher der APA einen Bericht der Nachrichtenagentur STA.

Nach Kundl übersiedeln werde die Fertigproduktproduktion für orale Penizilline, so Kocher. "Das ist eine absolut positive Nachricht für den Standort in Kundl", betonte der Geschäftsführer.

Slowenien soll ein Zentrum für globale Operationen werden

Der Standort im Norden Sloweniens, der insgesamt 320 Mitarbeiter beschäftigt, wird eine neue Rolle bekommen. Novartis plant nämlich in Slowenien ein Zentrum für globale Operationen aufzustellen, sagte indes Lek-Chef Robert Ljoljo laut STA.

In den nächsten zwei Jahren werde die Produktion aus Prevalje allmählich nach Österreich verlegt, erklärte der Leiter des Standortes, Roman Burja. In dem Werk in Prevalje, das zum integralen Teil Zentrum für globale Operationen umgewandelt wird, werden schrittweise neue Jobs entstehen, alle Beschäftigten sollen die Möglichkeiten für eine Umqualifizierung bekommen, hieß es. Derzeit gibt es am Standort 250 festangestellte Mitarbeiter und 70 Agenturarbeiter. Alle Mitarbeiter würden innerhalb der Landesgesellschaft in Slowenien aufgefangen, ergänzte Kocher.

Ursprünglich war in Prevalje eine Erweiterung der Antibiotikaproduktion geplant. Die Investition, die zusätzliche 140 Arbeitsplätze bringen sollte, war auf 105 Mio. Euro bewertet. Die neue Produktionshalle, die bereits Ende 2018 fertiggebaut wurde, hat man jedoch technisch nicht ausgestattet. Nun soll sie verkauft werden. Heuer im September hat Lek das Investitionsprojekt endgültig eingestellt. Der Konzern Lek, der in Slowenien mehr als 3.400 Beschäftigte hat, hat neben der Zentrale in Ljubljana auch Standorte in Lendava, Menges und Prevalje.

Verkauf in Italien

Indes wartet Novartis mit einer weiteren Neuigkeit auf. Die Clavulansäure-Produktion in Rovereto in Italien werde an eine spanische Firma verkauft, berichtete Kocher. Diese würde im Auftrag von Novartis weiter produzieren. Die Mitarbeiter seien von diesem Verkauf nicht betroffen, versicherte der Geschäftsführer. (apa/red)