Maschinenbau : Nach Übernahme: Kuka auf der Suche nach weiteren Investoren

Nach der Übernahme durch den chinesischen Haushaltsgeräte-Hersteller Midea kommt der deutsche Roboter- und Anlagenbauer Kuka bei der Suche nach weiteren Investoren nicht vom Fleck. Es gebe unverändert viele Interessenten, sagte Vorstandschef Till Reuter in Augsburg. "Aber momentan gibt es keine Pläne für den Verkauf von Midea-Anteilen."

Die Chinesen halten rund 95 Prozent der Kuka-Aktien. Wann weitere Anteilseigner an Bord kommen könnten, sei nicht einfach zu beantworten und hänge von Midea ab, sagte Reuter.

Der Kuka-Chef hatte vor der Übernahme angekündigt, weiter mit institutionellen und strategischen Investoren im In- und Ausland Gespräche zu führen. Ob diese ergebnislos zu Ende gegangen sind oder konkret weiterlaufen, blieb offen. Eigentlich wollten Kuka und Midea im vorigen September über die künftige Aktionärsstruktur beraten. Reuter sagte, das Closing der 2016 eingefädelten Übernahme sei erst Anfang Jänner erfolgt.

Aktionäre von Kuka haben mit Freude an Chinesen verkauft

Die deutsche Regierung, die einen Ausverkauf deutscher Technologie nach China fürchtet, hatte sich gewünscht, dass Midea nicht mehr als 49 Prozent an Kuka halten sollte. Ein Gegenoffert kam indes nicht zustande. Die Kuka-Aktionäre nahmen in Scharen das lukrative Angebot der Chinesen an, auch die bisherigen Großaktionäre Voith und Loh.

Kuka arbeite jetzt mit Midea an Wachstumsplänen, deren Umsetzung zwei bis drei Jahre dauern soll, sagte Reuter. Er sehe derzeit "keinen Grund für eine Kapitalerhöhung, weil wir keinen Finanzbedarf haben". Kuka könne das geplante Wachstum im Moment aus eigener Kraft stemmen. Für das Thema Kapitalerhöhung sei es noch zu früh. "Wir machen einen Schritt nach dem anderen." Die Schwaben wollen mit Hilfe von Midea kräftig wachsen und Marktführer in der Industrierobotik in China werden. Derzeit zählen sie dort mit Fanuc und ABB zu den größten drei Anbietern.