Zulieferer : Nach Millionenbetrug: Zulieferer Leoni in den roten Zahlen

Ein Millionenbetrug im eigenen Haus hat den deutschen Autozulieferer Leoni im dritten Quartal in die roten Zahlen gerissen. Vor Zinsen und Steuern fiel ein Verlust von 12,7 Mio. Euro an, wie der Kabel- und Bordnetz-Hersteller mitteilte. Vor Jahresfrist stand noch ein Gewinn von 29,8 Mio. Euro zu Buche.

Betrüger hatten Leoni mit gefälschten Dokumenten und Identitäten um 40 Mio. Euro erleichtert. Der Konzern will Schadenersatzansprüche geltend machen; es sei nicht zu erwarten, dass sich dies noch im laufenden Jahr klären lasse, hieß es in der Mitteilung weiter. Die internen Untersuchungen seien weit fortgeschritten, die externen Ermittlungen liefen noch.

Nachdem im August der Betrugsfall bekannt geworden war, hatte der Zulieferer im September seine Jahresprognose gesenkt. Erwartet wird ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 65 Mio. Euro.

In den ersten neun Monaten brach der Betriebsgewinn um mehr als die Hälfte ein auf 49,2 Mio. Euro.

Hohe Kosten für die Sanierung des Autogeschäfts lasten weiter auf dem Betriebsgewinn. Der Umsatz ging von Jänner bis Ende September um zwei Prozent auf 3,3 Mrd. Euro zurück, weil negative Rohstoff- und Währungseffekte den kleinen Zuwachs im Geschäft mit Kabeln und Bordnetzen wieder aufzehrten. Im Gesamtjahr will Leoni Erlöse in Höhe von 4,4 Mrd. Euro erzielen. (reuters/apa/red)