Personalia : Motorenforscher Franz Pischinger erhält Auszeichnung zum Jubiläum
Pischinger, geboren am 18. Juli 1930 in Waidhofen an der Thaya, studierte Maschinenbau an der Technischen Universität (TU) Graz, war dort als wissenschaftlicher Assistent tätig und promovierte 1954. Nach seiner Habilitation auf dem Gebiet der Thermodynamik von Verbrennungsmotoren übernahm er 1958 die Leitung der Forschungsabteilung des Grazer Motorenentwicklers AVL List. Von 1962 bis 1970 war er bei der Klöckner Humboldt Deutz AG tätig, zuletzt als Leiter der Motorenentwicklung.
Der Ingenieur folgte 1970 dem Ruf als Professor für Angewandte Thermodynamik und Direktor des Instituts für Thermodynamik an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen - eine Funktion, die er bis 1997 innehatte. 1978 gründete Pischinger in einer umfunktionierten Wohnung in Aachen die FEV GmbH. Die Motorentechnik-Schmiede mit mehr als 35 Standorten weltweit war und ist an zahlreichen Innovationen beteiligt, die vom Dieselpartikelfilter bis zu turbogeladenen Ottomotoren mit Kraftstoff-Direkteinspritzung reichen.
Die Society of Automotive Engineers (SAE) verleiht seit 2008 den "Franz F. Pischinger Powertrain Innovation Award" für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Antriebstechnik. Pischinger selbst hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter die Ehrenmedaille (1993) und das Ehrenzeichen (1997) des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), das Ehrendoktorat der Technischen Universität Graz (1994) und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1998).
Am 11. September erhält Pischinger den "Aachener Ingenieurpreis 2015", mit dem die Lebensleistung von Ingenieuren gewürdigt wird. Der Aachener Bürgermeister Marcel Philipp bezeichnete die Lebensleistung Pischingers als "bewundernswert". (apa)