Causa A-Tec : Mirko Kovats muss weitere FMA-Strafe bezahlen

Mirko Kovats spricht im Interview mit dem INDUSTRIEMAGAZIN darüber, wie er den Umsatz seines Unternehmens verdreizehnfachte.
© Helene Waldner

A-Tec-Chef Mirko Kovats ist erneut zur Zahlung einer Verwaltungsstrafe verdonnert worden. Am 1. Oktober hat der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) einen Strafbescheid der Finanzmarktaufsicht FMA aus dem Jahr 2012 bestätigt, gegen den Kovats berufen hatte. Allerdings hat der UVS die Strafhöhe von ursprünglich 100.000 Euro auf 80.000 Euro reduziert. Damit sind beide von der FMA gegen Kovats verhängte Strafbescheide rechtskräftig, die Strafhöhen wurden bei beiden vom UVS etwas reduziert.

Auch die Strafbescheide gegen Ex-Vorstandsmitglied Christian Schmidt und den damaligen und heutigen Finanzvorstand Franz Fehringer wurden vom UVS bestätigt. Das Strafausmaß sei bei einem der beiden Betroffenen ebenfalls reduziert worden, sagte ein UVS-Sprecher am Donnerstag auf APA-Anfrage. Die Bescheide sind rechtskräftig, können aber noch beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) bekämpft werden.

Vorwurf der Marktmanipulation

Kovats und den anderen (Ex-)Vorständen wurde von der FMA Marktmanipulation vorgeworfen, weil sie im Jahr 2010 mit zwei Ad-hoc-Meldungen der A-Tec gegen das Börsegesetz verstoßen haben. Laut UVS hat die A-Tec "das Anlegerpublikum insofern in die Irre geführt, als einseitig nur positive Aspekte in Hinblick auf die zu erwartende Auftragslage (...) kommuniziert wurden, ohne zugleich auf die (...) Schwierigkeiten hinzuweisen“, berichtet die Tageszeitung "Der Standard" (Donnerstagausgabe). Auch Kovats als A-Tec-Chef habe darüber Bescheid gewusst. Die Aufsicht sah darin Fehlinformationen, weil die Realisierung der Aufträge von Bankgarantien abhing, die damals aber schon wackelten. Das wurde aber nicht mitgeteilt. Kovats argumentierte laut Zeitungsbericht beim UVS, man habe sich damals bereits andere Garantien gesichert - seine Darstellung habe aber nicht gezogen.

Bereits im Juli wurden in einem davon unabhängigen Verfahren vom UVS Verwaltungsstrafen gegen Kovats und seine ehemaligen Mitstreiter bestätigt. Damals reduzierte der UVS die Strafhöhe für Kovats von 80.000 auf 52.000 Euro und für Schmidt von 50.000 auf 32.000 Euro.

Die FMA hatte im August 2012 Kovats und weitere (Ex-) Spitzenmanager des Anlagebauers mit Geldstrafen in einer Gesamthöhe von 330.000 Euro belegt - eine der höchsten Strafen, die die Finanzaufseher jemals verhängt haben. Die Betroffenen konnten die Strafbescheide beim UVS bekämpfen. Konkret ging es einerseits um zwei verspätete Ad-hoc-Meldungen der A-Tec zu einer Anleihe, die der Konzern im Sommer 2010 begeben wollte, und andererseits um irreführende Angaben in Ad-hoc-Meldungen zu einem von A-Tec im Herbst 2010 angeblich gesicherten Auftragsvolumen von knapp einer Milliarde Euro bei der Tochter AE&E, für das aber die Finanzierung fehlte. Die FMA sah darin Marktmanipulation.

Für die beiden verspäteten Ad-hoc-Meldungen zum geplanten Bond fasste Kovats ursprünglich 80.000 Euro Geldstrafe aus und das damalige Vorstandsmitglied Christian Schmidt 50.000 Euro. Für die Marktmanipulation durch irreführende Angaben zu AE&E-Aufträgen erhielt Kovats ursprünglich 100.000 Euro Geldstrafe, Schmidt 60.000 Euro und der damalige (und heutige) Finanzvorstand Franz Fehringer 40.000 Euro.

Die A-Tec ist seit Herbst 2010 insolvent und befindet sich derzeit im Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. (APA)